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Trost | T 3333
Ausbildungen: 1910 maturierte sie in Innsbruck, studierte an der Universität Innsbruck
Germanistik und Anglistik, legte 1916 die Lehramtsprüfung ab, absolvierte 1917/18 das
Probejahr und 1924 folgte die Promotion.
Laufbahn: All dies leistete sie, während sie bereits seit 1916 als wissenschaftliche Hilfs-
kraft an der Universitätsbibliothek Innsbruck im Sekretariats- und Kanzleidienst tätig
war. 1925 wurde sie in den mittleren Fachdienst (MaturantInnen) übernommen. Sie war
die erste Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Innsbruck. Ihre mehrfachen Be-
mühungen sowie die ihrer Vorgesetzten um Aufnahme in den wissenschaftlichen Dienst
(AkademikerInnen) blieben erfolglos, obwohl sie entsprechende Arbeit leistete, so z. B.
die Erstellung des sog. „Tropperkataloges“, eines Schlagwortkataloges für Weltliteratur,
Sprache und Kulturgeschichte der Bestände der Universitätsbibliothek Innsbruck zwecks
rascherer Auskunftserteilung, die Leitung des Referates für moderne Literaturwissen-
schaft, Sprache und Kulturgeschichte oder die Betreuung von DissertantInnen bei der
Literatursuche; in der Kollegenschaft genoss sie großes Ansehen. Sie hätte dank ihrer
Qualifikationen an einer Höheren Schule unterrichten können, war aber von ihrem bi-
bliothekarischen Beruf so erfüllt, dass sie die Zurücksetzung in Kauf nahm und stets
fröhlich und unterhaltsam blieb, auch in ihrem Ruhestand, den sie mit 1. 1. 1958 antrat, in
dem sie jedoch auf Basis eines Werkvertrages weiter an der Bibliothek arbeitete. Sie starb
am 10. 2. 1984.
Ausz.: Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Qu.: Personalakt; Mitteilungen von Hofrat Dr. Walter Neuhauser, Bibliotheksdirektor i.R.
der Univ. Innsbruck.
W.: „Der Wortschatz in The Last Battle aus der Artussage bei Layamo, Huchown ‚Arthur in
Stanzen‘, Malory and Tennyson. Diss. Innsbruck“ (1924)
Edith Stumpf-Fischer
Trost Eva; Berufsschreiberin
Geb. ?
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Adam Trost († 1555).
Laufbahn: E. T. war die Frau des Salzburger Kanzleischreibers Adam Trost, 1537 als ge-
schworener Kanzleischreiber bezeugt, und wieder 1547–1551 als Kanzleischreiber, 1551
auch als Notar und schließlich 1552 und 1553 als Hofschreiber; 1555 ist er verstorben. E.
und Adam Trost gehörten der Nonnberger Bruderschaft an. Über E. T.s Lebensweg und
nähere Lebensumstände ist nichts bekannt. Bezeugt ist ihre Tätigkeit als Berufsschreiberin
für das Frauenkloster auf dem Nonnberg.
W.: Cod. 23 D 4, der primär Predigttexte sowie das Sterbetrostbüchlein von Dr. Johann Stau-
pitz, Professor in Wittenberg und Beichtvater des jungen Martin Luther, Nonnenseelsorger
der Petersfrauen (seit 1520) und späterer Abt des Klosters St. Peter in Salzburg (1522 –1524)
beinhaltet, hat E.
T. für die Nonnberger Konventualin Cordula Taufkircher († 1554) geschrie-
ben (fol. 105 r-110r von anderer Hand). Die Schreibung dieser Handschrift erfolgte nicht
durchgängig; das Gros der Blätter wurde 1540 beschrieben, während die letzten 20 Blätter den
Datierungsvermerk 1548 tragen. Für das Jahr 1547 ist sie als Schreiberin der Blätter 239r-280v,
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika