Seite - 3352 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 3352 -
Text der Seite - 3352 -
U |
Ulke3352
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Die Anfänge des Expressionismus in Österreich (bis zum Jahr 1918)“ (1925, ursprüngl.
Diss.). Zahlreiche Beiträge u. a. in der „Arbeiter-Zeitung“, „Der Tag“, „Die Bühne“, „Die Stunde“
L.: Früh 2003, ÖNB 2002, http://www.literaturepochen.at/exil/multimedia/pdf/exilanten-
listereinhard.pdf
Ulke Anna; Sängerin, Schauspielerin und Chansonnière
Geb. Wien, 1849
Gest. Wien, 28. 2. 1878
A. U. wird 1849 in Wien geboren. Um 1870 ist sie als beliebte Volkssängerin bekannt und
singt unter anderem das Wienerlied „Ein himmlisches Behagen“. Auch als Schauspielerin
und Soubrette am Theater an der Wien ist die sehr schöne und sehr temperamentvolle Frau
erfolgreich. 1875 lässt sie der zu ihr entflammte Johann Strauss die Rolle des Prinzen Or-
lofsky in „Die Fledermaus“ spielen. Den Cagliostro-Walzer, ursprünglich ein Duett, richtet
Strauss eigens für A. U. für Gesang und Klavier ein und studiert das Lied sogar persönlich
mit der Sängerin ein. A. U. singt dieses Lied im Sommer 1875 auch wirklich im Rahmen
eines Varietéprogramms in der „Neuen Welt“ in Hietzing. U. soll 1875/76 nach der Wie-
dereröffnung des Theaters an der Wien durch Maximilian Steiner auf persönlichen Wunsch
von Strauss zur Nachfolgerin der Marie Geistinger aufgebaut werden, was aber nicht gelingt.
In einer typischen Geistinger-Rolle im Volksstück „Drei Paar Schuhe“ kommt A. U. beim
Publikum nicht an. 1876 spielt sie neben Alexander Girardi die Mistreß Betty Calladwader
in der Uraufführung von „Joconde“. 1877 kehrt die Sängerin vom Theater an der Wien ins
Orpheum zurück. Bald nach der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit im Orpheum stirbt A. U.
am 28. Februar 1878 kaum 30-jährig an einer Gehirnhautentzündung.
Rollen in Operetten: Prinz Orlofsky in „Die Fledermaus“ von Johann Strauss; Mistreß Bet-
ty Calladwader in „Joconde“ von Carl Zeller (1876).
L.: „Die Bombe“, 16. 7. 1871, „Die Bombe“, 10. 10. 1875, Titelseite, Theaterzettel der Urauf-
führung von „Joconde“, 18. 3. 1876, Die Bombe Nr. 12, 26. 3. 1876, Der Floh Nr. 12, 26. 3. 1876,
Premierenkritik zur komischen Oper „Joconde“. In: Die Presse, 19. 03. 1876
Thomas Gnedt
Ullmann Marianne, My; Malerin, Grafikerin und Fotografin
Geb. Wien, 4. 8. 1905
Gest. Konstanz/Bodensee, Deutschland, 1995 (vermutlich 1965)
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Ullmann, Seidenhändler.
Ausbildungen: 1921 beginnt sie das Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule, wo sie
neben Bildhauerei und Glasmalerei den Ornamentkurs von Franz Cižek besucht und ab
1922 in die Abteilung Ornamentale Formenlehre wechselt. Aus disziplinären Gründen wird
M. U. 1925 von der Schule verwiesen.
Laufbahn: Als freischaffende Künstlerin ist M. U.s Aufgabenbereich sehr vielfältig. Sie
entwirft Textilmuster für die Firma Backhausen (1927–1929) und fertigt Fotomontagen
für Thonet an. Nach ihrer Übersiedlung nach München 1930 für eine Stelle als Bühnen-
und Kostümbildnerin am Stadttheater verlagert sie ihren Tätigkeitsbereich nach Deutsch-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika