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LebenspartnerInnen, Kinder: 1839 Heirat mit dem Zeichenlehrer Franz Vallaster († 1856). J. L.
gebar von 1839 bis 1894 neun Kinder, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichten.
Ausbildungen: Sie besuchte die Hauptschule in Feldkirch, wo ihre Familie einen kleinen
Obsthandel betrieb.
Laufbahn: Um 1830 begann J. L. als Näherin zu arbeiten, zunächst mit ihrer Schwester,
dann – nach deren Verehelichung – mit einer angestellten Näherin und zwei Mägden.
Schon bald war sie weit über Feldkirch bei vielen Händlern und Fabrikanten als gute Kund-
schaft bekannt. 1837 erhielt sie die Erlaubnis, die in eigener Manufaktur verfertigten Klei-
der samt den dazu nötigen Woll-, Baumwoll- und Seidenwaren vertreiben zu dürfen. Das
Gewerbe war aber auf das Gemeindegebiet von Altenstadt beschränkt und durfte nicht in
die Stadt verlegt werden. Einige der von ihr geplanten Unternehmungen schlugen fehl. So
wurde ihr ein Hausiererpass verweigert und die Genehmigung, auf Göfner Gemeindegebiet
ein Geschäft zu eröffnen, wurde nicht erteilt. 1838 erwarb J. L. das Haus Marktgasse 202 in
Feldkirch. In diesem Haus wollte die Geschäftsfrau eine Putz- und Modewarenhandlung
eröffnen, doch die alteingesessenen Schnittwarenhändler versuchten dies zu verhindern. Sie
verfassten einen elf Seiten langen Rekurs an das Landesgubernium, in dem sie J. L. „Umtriebe
und unsolide weibische Umwege“ vorwarfen und meinten, wenn dieser „Weibsperson“ die
Etablierung einer Modewarenhandlung gestattet würde, dann müsste die Behörde mit „Gere-
de und selbst Spötteley“ rechnen. 1839 erwarb sie das Feldkircher Bürgerrecht und schloss mit
ihrem Mann einen Gesellschaftsvertrag. Der Firmenname lautete nunmehr „Vallaster-Lei-
binger“, das Haus jedoch blieb im alleinigen Besitz der Geschäftsfrau. 1860 ließ J. L. ihr Ge-
schäftshaus in der Feldkirchner Marktgasse renovieren und aus den alten Ladengewölben ein
Geschäftslokal in neugotischem Stil machen. Mit dem Kauf eines Anwesens an der Grenze
zum Fürstentum Liechtenstein stieg J. L. ins Fabrikationsgeschäft ein. In den folgenden Jah-
ren wird die alte Handweberei zu einer mechanischen Buntweberei mit Färberei und Appre-
tur umgebaut. Den Bau des fabrikseigenen Wasserkraftwerkes, das erst nach Verhandlungen
mit dem Fürstentum Liechtenstein errichtet werden konnte, erlebte J. V.-L. nicht mehr.
Qu.: Tagblattarchiv/AK (Personenmappe).
L.: Vallaster 1989 Karin Nusko
Vallauna
Geb. 1. Jh. n. Chr.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Sommerein / Bruck an der Leitha (römische Provinz Pan-
nonien).
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Magnus.
Qu.: Inschrift, die 1963 in Sommerein bei Grabungen gefunden wurde. Heute im Antiken-
depot in Hainburg. V. setzt zusammen mit ihren nicht namentlich erwähnten Geschwistern
einen Grabstein für ihren verstorbenen Vater Magnus.
L.: Hild, Supplementum 189–190 Nr. 270 m. Abb. Taf. LVII. 1; lupa Nr. 113
Marita Holzner
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika