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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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W | Waissnix3438 Waissnix Olga; Gegnerin des NS-Regimes Geb. Reichenau a. d. Rax, NÖ, 27. 11. 1918 Gest. Prein a. d. Rax, NÖ, 26. 4. 1945 Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Olga Waissnix, Wirtin des „Thalhof “ in Reichenau a. d. Rax, Geliebte Arthur Schnitzlers. Schwester: Elisabeth Waissnix. LebenspartnerInnen, Kinder: War mit einem französischen Gutsbesitzerssohn verlobt. Laufbahn: Mitbesitzerin des Hotels und der Wirtschaft „Thalhof“ in Reichenau a. d. Rax. O. W., die nach den Nürnberger Gesetzen als „Halbjüdin“ galt, war wegen Wehrkraftzersetzung vorbestraft. Sie war am 18. Juli 1941 wegen Vergehens gegen die Gesetze zum „Schutze der Wehrkraft des Deutschen Volkes“ zu sechs Wochen Haft und zum Ersatz der Verfahrenskosten verurteilt worden. Grund für die Verurteilung war ein beschlagnahmter Brief an ihren Verlob- ten, in dem sie mitteilte, dass sie die französischen Kriegsgefangenen am Thalhof mit Zigaret- ten und gutem Essen versorgte und mit ihnen Französisch sprach. Am 5. August 1941 wurde sie wegen dieses Delikts erneut zu drei Monaten Haft verurteilt. Anfang Februar 1945 wurde sie im Zuge einer ersten Verhaftungswelle in der Region festgenommen und zur Gestapo nach St. Pölten überstellt. Nach ihrer Freilassung kehrte sie nach Haberg zurück. Am 23. April 1945 wurde sie abermals festgenommen und am nächsten Tag zusammen mit anderen Regimegeg- nern nach Prein a. d. Rax gebracht und dort in einem Keller eingesperrt. Am 26. April 1945 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Elisabeth und anderen Frauen im Keller des Hotels „Kaiserhof “ von Mitgliedern eines Volkssturm-Sonderkommandos hingerichtet. L.: Dokumentationsarchiv 1987, Tagesrapport 1941, Zellhofer 2008 Christine Kanzler Wala Anna; Angestellte und Widerstandskämpferin Geb. Wien, 21. 3. 1891 Gest. Wien, 24. 5. 1944 Laufbahn: A. W. war nach dem Besuch der Pflichtschule bis 1932 als Mannequin und Ma- nipulantin bei verschiedenen Damenbekleidungsherstellern beschäftigt. Ab 1940 arbeitet sie als Beamtin in der Zensurbriefstelle (Auslandsbriefprüfstelle). Sie gehörte von 1915 bis 1932 der Sozialistischen Partei und der Gewerkschaft der Angestellten an. Ab 1939 ist sie für den KJV tätig. Sie stellte ihre Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung, versteckte illegale Literatur und spendete für die „Rote Hilfe“. Ab 1942 beteiligt sie sich an einer Postversendungsaktion von illegaler Literatur. Bei der sogenannten „Soldatenbriefaktion“ wurden „Soldatenbriefe“ versendet, die die Soldaten an der Front zu Widerstand und Deser- tion aufriefen. A. W. wurde am 25. Mai 1943 verhaftet und am 23. September 1943 vom Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ angeklagt. Ihre Mitangeklagten sind Alfred Rabofsky, Ernestine Di- wisch, sowie Sophie Vitek, Ernestine Soucek und Friedrich Muzyk. A. W. wird beschuldigt „engere Beziehungen zu Juden“ gehabt zu haben. Aus der Anklageschrift des Oberreichsanwalts beim Volksgerichtshof vom 23. September 1943: „Sie verurteilte in scharfer Weise Maßnahmen und Anordnungen der nationalsozia- listischen Staatsführung, insbesondere soweit diese die Bereinigung der Judenfrage betra- fen. Sie erklärte ihren Mitarbeiterinnen gegenüber ganz offen, dass sie diesen Krieg hasse
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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