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Waller Lore Lisbeth, geb. Back; Schriftstellerin und Fotografin
Geb. Wien, 6. 2. 1918
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Emmerich Back; Mutter: Grete Braun.
Ausbildungen: Privatunterricht, Gymnasium in Wien, fotografische Ausbildung an der
Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Laufbahn: Floh 1938 in die Tschechoslowakei, emigrierte 1939 nach Großbritannien und
war dort als Haushälterin tätig. Arbeitete in London für die Fotografin Lotte Meitner-Graf.
1945 ging sie nach Deutschland, war beim Zensoramt der amerikanischen Besatzung in
Offenbach und Esslingen als Pressefotografin tätig. Begann 1947 in Darmstadt für die ame-
rikanische Armeezeitschrift „Stars and Stripes“ zu arbeiten. Ging 1952 in die USA, war in
Kalifornien als Beraterin für das Employment Development Department tätig. 1981 trat sie
in den Ruhestand und betreute weiterhin die Presseabteilung des Olympischen Komitees.
W.: „View from a Distance“ (1993)
L.: Auer 1997, ÖNB 2002
Wallisch Paula, Paulina, geb. Pinter, Ps. Lily Glas, Namensänderung: Paula Fuhrmann;
Widerstandskämpferin und Nationalrätin
Geb. St. Johann am Pressen, Kärnten, 7. 6. 1893
Gest. Graz, Stmk., 19. 7. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Paula, geb. Buchbauer (1868 –1942); Vater: Georg
Pinter (1865–1937), Maschinist und Sozialdemokrat; Geschwister: Sofie, Georg, Margarete.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1915 Heirat mit Koloman Wallisch (1889 –1934), sozialde-
mokratischer Politiker. 1934 verurteilt und hingerichtet. Eine Tochter.
Ausbildungen: Volks- und Bürgerschule, Kindergärtnerinnenkurs.
Laufbahn: Jugend in Marburg, Anstellung als Kindergärtnerin in Szeged, wo sie ihren spä-
teren Mann kennen lernte. Mitglied der SDAP. Das Paar Wallisch spielte eine bedeutende
Rolle in der ungarischen Revolution. 1919 nach dem Sturz der ungarischen Räteregierung
steckbrieflich gesucht, Flucht nach Österreich; ab 1920 Parteiarbeit in der Steiermark, ab
Februar 1921 in Bruck a. d. Mur tätig, aktiv in der Frauenbewegung und Kinderfreun-
de-Bewegung. Nach dem Tod ihres Mannes und der Verbüßung einer Haftstrafe Rückkehr
zu den Eltern nach Marburg, Herbst 1934 auf Einladung des Auslandsbüros der österrei-
chischen Sozialisten (ALÖS) in die CSR, im ALÖS Flüchtlingsbetreuung. März 1939 im
Besitz eines Nansen-Passes zur Emigration nach Norwegen, wurde jedoch vom deutschen
Einmarsch in die CSR überrascht; darauf Rückkehr nach Österreich, aktiv in der Wider-
standsbewegung, Verhaftung durch die Gestapo, bis Oktober 1939 in Haft; anschließend
unter dem Namen Paula Fuhrmann Tätigkeit in der Verwaltung des Landeskrankenhauses
Graz. Nach Kriegsende gehörte sie von 1945 bis 1956 dem Nationalrat an, ab 1947 Mitglied
des Frauenzentralkomitees.
Ausz.: 1972 Goldenes Abzeichen sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschis-
mus, 1978 Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs.
Qu.: Renner-Institut, Bibliothek, SP-Parteiarchiv; IfZ München; DB NS-Lit. Graz, Tag-
blattarchiv (Personenmappe).
W.: „Ein Held stirbt“ (1935), „Der Weg weiter. Erinnerungen“ (1963)
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika