Seite - 3459 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 3459 -
Text der Seite - 3459 -
Wanke | W 3459
dere werbegrafische Arbeiten. Briefköpfe (Athos-Gesellschaft), Weinetiketten, Privat- und
Lageretiketten für die Firmen Weinbau Marzek, Weinbau Alphart, Weinbau Schaffer und
das bekannte Unternehmen Foglar-Deinhardstein reihten sich in die große Zahl der weite-
ren Auftragsarbeiten ein. Nachdem die Kinder dem Elternhaus entwachsen waren setzte das
Ehepaar seine ausgedehnte Reisetätigkeit wieder intensiv fort. So ist es nicht verwunderlich,
dass sich die Künstlerin mehr dem Aquarell und der Zeichnung zuwandte. Es entstanden
zahlreiche Reiseskizzen, vor allem aus Griechenland, Türkei und Jemen. Diese künstlerische
Entwicklung setzte sich zu Hause fort und brachte eine Hinwendung zur Malerei. Die schö-
nen Aquarellblätter, Blumen in zarten Farben führten 1995 zur ersten Personalausstellung in
der Credit-Anstalt. So ist es fast typisch, dass die Künstlerin 1996 mit einem Aquarell bei
einem Österreich weiten Preisausschreiben für die Werbung eines neuen Mitsubishi den 1.
Preis gewann, nämlich diesen neuen Personenwagen, den Carisma. Ihr siegreicher Entwurf
zeigt das rote Auto in flotter Fahrt vor der Wiener Secession. Exlibrisblätter der Künstlerin
schlummern in mancher Sammlung, meistens nur österreichischen Sammlern bekannt. Gra-
fik-Sammler haben die Arbeiten von E. W.-L. in ihre Sammlungen aufgenommen, so auch
Dr. Richard Kurt Donin, wie er im Jahrbuch 1962–63 in seinem Aufsatz über seine Begeg-
nung mit der Gebrauchsgrafik schreibt. Die Gebrauchsgrafik von E. W.-L. war im täglichen
Leben präsent, weniger aber die Künstlerin. Wer schaut schon nach, von wem das Etikett auf
der Weinflasche ist, wenn diese der Öffnung harrt? Wer interessiert sich für den Schöpfer
des Kinoprogramms, wenn der Inhalt schon bekannt ist? Oder warum muss man wissen, von
wem diese Urkunde stammt? Selbst das schöne Wappen von Neustift-Innermanzing ist zwar
im Wikipedia abgebildet, aber ohne Namensnennung der Künstlerin. So ist und bleibt wohl
das Los der meisten Gebrauchsgrafiker, namenlos zu sein. Jeder von uns hatte wahrscheinlich
schon Begegnung mit einer Gebrauchsgrafik der Künstlerin, ohne davon zu wissen.
Mitglsch.: Österreichische Exlibris-Gesellschaft.
Qu.: Gespräche mit der Künstlerin 2009.
W.: Aquarelle (Reisebilder, Blumen). Zeichnungen (Reiseskizzen, Entwürfe), Freie Grafik,
Gebrauchsgrafik (Firmen-Reklame, Wappen, Urkunden, Weinetiketten, Exlibris, Glück-
wunschkarten, Vermählungsanzeigen, Visitenkarten etc.).
Personalausstellung: 1995 Credit-Anstalt. Ausstellungsbeteiligungen: Exlibrisausstellungen.
L.: Donin 1962 – 63, Fuchs 1986, Goldstein 1964, Hofer 1949, Hoscheck-Mühlhaimb
1952–53, Müksch 2009, Stock 2004, Witte 1993, Witte 1996, Allgemeines Künstlerlexi-
kon-AKL-Online-Künstler: http://www.degruyter.com/, Karl F. Stock: Bibliographische
Datenbanken: http://bibi.kfstock.at/
Ursula Müksch
Wanke Alice; Grafikerin, Malerin und Kunstgewerblerin
Geb. Wien, 11. 4. 1873
Gest. Wien, 1939
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Portrait- und Historienmalers Ludwig Wanke.
Ausbildungen: Besuchte die private Zeichenschule Robert Scheffer (Malerei und Porzellan-
malerei); 1894–1900 an der Kunstgewerbeschule Wien bei Matsch.
Laufbahn: 1901–1911 bei der Fa. Ch. Cabos als Gebrauchsgrafikerin tätig, kurzzeitig bei der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika