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am Attersee verbracht. Sie war zunächst als Kindergartenhelferin tätig. Während des Krie-
ges war sie – vor der Deportation durch die Heirat mit einem „Arier“ geschützt – zwangs-
dienstverpflichtet, arbeitete in einer Posamentenerzeugung, danach bei der Firma Kapsch,
wo sie mit der Mutter von Friedrich Hundertwasser arbeitete. Nach dem Krieg war sie bei
der amerikanischen Briefzensur tätig. Diese Arbeit musste sie jedoch aufgeben um ihre
Mutter zu pflegen, die aus dem Konzentrationslager und dem Exil zurück nach Wien kam.
Nach der Scheidung war sie als Schriftstellerin tätig. Arbeitete unter anderem für „Unse-
re Zeitung“. Gestaltete zahlreiche Rundfunksendungen, schrieb Theaterstücke, Beiträge für
Zeitschriften und Gedichte. Das Vermögen der Familie war verloren, sie musste sich durch
Kinderbetreuung den Lebensunterhalt sichern. Die Sommer verbrachte sie in Kinderhei-
men, wo sie den Kindern Märchen erzählte. In der Zeitschrift „Grazer Hausfrau“ betreute
sie die Rubrik „Der Jugendfreund“ und in der „Ersten Österreichischen Schülerzeitung“ die
Rubrik für Mädchen. Sie veröffentlichte außerdem in „Wagners Wiener Wegweiser“, „Wir
Frauen“, „Wiener Wochenblatt“ und u. a. auch in der „Neuen Feien Presse“.
Ihre Korrespondenz mit Otto Basil befindet sich im Literaturarchiv der Österreichischen
Nationalbibliothek. Ihr umfangreicher Nachlass befindet sich mit jener ihrer Mutter in der
Sammlung Frauennachlässe in der Universität Wien.
W.: „Der goldene Schlitten und andere Kindergeschichten“ (1945), „Aus Tante Lillis
Schreibtischladl“ (1974)
Gedichte: „Vor dem Blumenladen. In: Der getreue Eckart“ (Juni 1931), „Lebensmüde. In:
Der getreue Eckart“ (August 1931)
L.: Blumesberger 2009, Blumesberger 2010, Gerhalter 2008, Giebisch/Gugitz 1985, Halper
2007, Kos 1992
Susanne Blumesberger
Weckerle Johanna; Revolutionärin und Dienstmagd
Geb. ?
Gest. Wien, 1848
Laufbahn: J. W. war Dienstmagd und eine von 500 Toten, die zwischen dem 6. und 7. Okto-
ber 1848 während der Oktoberrevolution bei der Erstürmung des kaiserlichen Zeughauses
an einer Schusswunde gestorben sind. Sie ist eine von insgesamt 13 toten Frauen, vornehm-
lich aus den Unterschichten, die namentlich bekannt sind und auch Zeugnis geben vom
Frauenanteil in diesen Auseinandersetzungen.
L.: Hauch 1990
Wedding Alex (Ps.), eigentl. Weiskopf Margarete (Grete), geb. Bernheim; Schriftstellerin
Geb. Salzburg, Sbg., 11. 5. 1905
Gest. Saalfeld/Saale, Thüringen, Deutschland, 15. 3. 1966
Herkunft, Verwandtschaften: A. W. wuchs in einem kleinbürgerlichen jüdischen Elternhaus
als Jüngste von vier Geschwistern auf. Neffe: George Wyland-Herzfelde, geb. 14. 10. 1925 in
Berlin, professioneller Eiskunstläufer, lebte später in der Schweiz und veröffentlichte 2003
die autobiografischen Erinnerungen „Glück gehabt. Erinnerungen“, in denen er auch kurz
über seine Tante berichtet.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika