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Wehrmann3478
LebenspartnerInnen, Kinder: 1965 schloss sie die Ehe mit dem Chemiker Dr. Felix Wehr-
mann (1935–2007), aus der zwei Kinder stammen: Harald (geb. 1975) und Ingrid (geb. 1976).
Freundschaften: Seit ihrer Tätigkeit an der Universitätsbibliothek Wien war sie mit den
ebenfalls dort beschäftigten Bibliothekarinnen Dr. Edith Stumpf-Fischer (später für das
wissenschaftliche Bibliothekswesen zuständige Ministerialbeamtin) und Dr. Ilse Dosoudil
(später Direktorin der Universitätsbibliothek Wien) befreundet; aus den beruflichen Kon-
takten entstand auch die Freundschaft mit Dr. Magda Strebl, Generaldirektorin der Öster-
reichischen Nationalbibliothek, und deren Gatten, dem Bibliothekar und Ministerialbeam-
ten Dr. Laurenz Strebl.
Ausbildungen: Kriegsbedingt besuchte sie die Volksschule in Senftenberg bei Krems a. d.
D., absolvierte die Lehrerinnenbildungsanstalt Wien I., Hegelgasse und die Hochschule für
Welthandel, wo sie 1964 den akademischen Grad des Diplomkaufmannes und 1969 durch
Ergänzungsprüfungen den inzwischen eingeführten akademischen Grad eines Mag.rer.soc.
oec. erwarb. Daneben besuchte sie 1959–1962 die Schauspielschule am Konservatorium für
Musik und dramatische Kunst in Wien, entschied sich aber dann für den Beruf der Wissen-
schaftlichen Bibliothekarin. Das tiefe Interesse für das Theater ist ihr geblieben.
Laufbahn: 1963 erhielt sie eine Anstellung an der Universitätsbibliothek Wien und führte ab
1965 das Fachreferat für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 1968 legte sie die Dienst-
prüfung für den höheren Bibliotheksdienst ab, wurde pragmatisiert und ließ sich 1970 an
die Bibliothek „ihrer“ Hochschule für Welthandel versetzen. 1975–1979 unterbrach sie ihrer
Kinder wegen die berufliche Tätigkeit und setzte diese 1979 an der Österreichischen Na-
tionalbibliothek fort, und zwar von 1979 bis 1982 als halbbeschäftigte Vertragsbedienstete,
während sie als Beamtin karenziert blieb; denn Beamtinnen konnten nicht halbbeschäf-
tigt sein. Diese Konstruktion stellte ein besonderes Entgegenkommen des Dienstgebers
dar, allerdings wurde ihr diese Zeit für die Pensionsbemessung nicht angerechnet – ein
frauenspezifischer Nachteil. Danach arbeitete sie wieder ganztags. Die Schließungszeiten
des Kindergartens und später Schulferien stellten ein weiteres bekanntes Problem dar: G. W.
und ihr Mann konnten daher ihre Urlaube nicht gleichzeitig nehmen und mussten überdies
Kinderbetreuerinnen finanzieren (die in vielen ähnlichen Fällen so hilfreichen Großeltern
lebten nicht mehr). G. W. leistete an der Österreichischen Nationalbibliothek bei der eben
neugestalteten bibliothekarischen Ausbildung Pionierarbeit und leitete 1982–1985 den de-
zentralen (1.) Teil des Ausbildungslehrganges an der Österreichischen Nationalbibliothek.
1985 bewarb sie sich um die Nachfolge des Bibliotheksdirektors der Wirtschaftsuniversität
Wien. Mit 1. 8. 1985 wurde sie nach einem Hearing im Wissenschaftsministerium und ei-
nem weiteren Hearing an der Wirtschaftsuniversität durch den Bundesminister für Wissen-
schaft und Forschung zur Bibliotheksdirektorin bestellt und war damit nicht nur an dieser
Universität, sondern österreichweit die erste Frau, die die Bibliothek einer – noch dazu
großen
– Universität leitete (abgesehen von der sehr kurzen Leitungsfunktion Dr. Elisabeth
Niedermayrs an der Universität für Bodenkultur).
Die Bibliothek erfuhr unter ihrer Leitung einen starken Modernisierungsschub (u. a. Um-
stellung auf EDV und Einführung moderner Technologie in allen Bereichen), Entwicklung
und Aufbau der Forschungsdatenbank IDAS, einen forcierten Ausbau des Benützerservice
und die Intensivierung internationaler Kontakte. Mit 1. 7. 2000 trat sie in den Ruhestand.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika