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Wilbirg | W 3539
wo ab 1929/30 auch ihr Mann als Schauspieler engagiert war. Ging wahrscheinlich mit ihm
nach Königsberg, wo dieser bis 1933/34 Schauspieler und Regisseur am neuen Schauspiel-
haus war. Pfaudler erhielt wegen der jüdischen Herkunft seiner Frau kein Engagement mehr
und ließ sich 1934 scheiden. M. W. wurde um 1935 aus der RTK ausgeschlossen. Ab 1950
Neues Theater in der Scala Wien, 1958 als „Nell“ im Theater am Fleischmarkt in Samuel
Becketts „Endspiel“, Film- und Rundfunktätigkeit. Sie war die Schauspiellehrerin von Ilse
Scheer. 1960 stand sie vor der Kamera für den Musicalfilm nach Bert Brechts Buch „Herr
Puntila und sein Knecht Matti“ unter der Regie von Alberto Calvancanti.
L.: Kürschner 1956, Trapp/Mittenzwei 1999
Wilbirg von Sankt Florian; Inklusin
Geb. ?
Gest. 11. 12. 1289
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines gewissen Heinrichs und dessen Frau, deren
Name nicht überliefert ist; ihre Amme Alhaid wurde ihre geistliche Mutter in asketischen
und spirituellen Dingen; ihre Freundin Mechthild wurde ihre Vorklausnerin; ein Nahver-
hältnis bestand zu ihren Beichtvätern aus dem Stift Sankt Florian; zu Syboto, der 1257 zum
Propst gewählt wurde, im 1258 resignierte und Pfarrer in Sankt Michael in der Wachau
wurde; zu Einwik, seit etwa 1258 Mitglied der Klosterschule von Sankt Florian, 1272 zum
Priester geweiht und seither Beichtvater der W., mit der er damals schon vertraut war; 1282
wurde er Kämmerer des Stiftes, 1287 bis 1295 Dekan und dann bis zu seinem Tod am
25. Dezember 1313 Propst. Einwik war einer der bedeutendsten Prälaten des Stiftes. Bischof
Werner von Passau (amt. 1285 –1313) ernannte ihn zum Visitator der Benediktinerklöster
und Augustiner-Chorherrenstifte unter der Enns. Er wirkte tatkräftig beim Neubau der
1291 eingeweihten Stiftskirche mit, und er erwies sich als Förderer des Geistes- und Kultur-
lebens des Stiftes. Er gilt als der Verfasser der anonym überlieferten Kirchweihchronik des
Stiftes Sankt Florian (vor 1294 fertiggestellt) und der Vita Wilbirgis (eine erste Fassung:
lag schon zwischen 1289 und ca. 1293/94 vor; weitere Fassungen folgten; Einwik hat wohl
bis zu seinem Tod 1313 an der Vita gearbeitet). Ferner war ein besonderer Vertrauter W.s
Gutolf von Heiligenkreuz († um 1300), der spätere Abt von Marienberg in Ungarn, der ein
umfassend gebildeter und ein recht vielseitiger Schriftsteller war. Er stand im regen Kontakt
zu einigen Chorherren von Sankt Florian. W. war er in tiefer Verehrung zugetan. Später
dürfte es zu einer heftigen Verstimmung zwischen Einwik und Gutolf gekommen sein, wie
das negative Bild von Gutolf zeigt, das der positiven Schilderung in einigen Kapiteln mit
der Zeichnung von Gutolf als Verführer und Hasser W.s entgegensteht. Enge Kontakte
besaß W. auch zu einigen Mitgliedern des Zisterzienserklosters Baumgartenberg bei Grein,
wie zu Otto, einem Mönch und Priester und gebürtigen Florianer, der zum Abt von Baum-
gartenberg (amt. 1299 –1301) aufstieg, und zu dem sonst unbekannten Rüdiger von Baum-
gartenberg. Nicht ganz friktionsfrei erscheint in der Vita das Verhältnis zu Abt Walther
von Baumgartenberg (amt. 1272 –1275). Bischof Peter von Passau (amt. 1265–1280) schien
sie hingegen sehr zugetan gewesen zu sein. Eine Gegnerin hatte W. in der Begine namens
Alhaid, die ebenso wie ihre Amme hieß. Das Beginentum ist im österreichischen Raum nur
recht marginal wahrnehmbar.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika