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Willinger | W 3551
Spiegler, von 14. 4. 1931 bis 8. 8. 1932 bei Dr. Fritz Stern, wo sie ab 1. 10. 1935 nochmals tätig
wurde, von 8. 8. 1932 bis 15. 1. 1933 in der Kanzlei von Dr. Oskar Klieneberger und in der
Zeit von 16. 1. 1933 bis 31. 12. 1934 mit einer Unterbrechung für einige Wochen neuerlicher
Gerichtspraxis bei Dr. Fritz Oberländer. Am 16. 5. 1935 legte E. W. ihre Rechtsanwaltsprü-
fung am Oberlandesgericht Wien ab.
Laufbahn: Anders als die meisten ihrer Berufskolleginnen der ersten Generation stammte
E. W. nicht aus einer Akademikerfamilie, umso schwieriger war es für sie, sich in diesem
Umfeld zu etablieren. Dennoch gelang es ihr, die Anforderungen sehr schnell zu erfüllen,
sodass sie am 8. 8. 1935 in die Verteidigerliste und am 17. 3. 1936 in die Rechtsanwaltsliste
eingetragen wurde. Ihre Kanzlei befand sich an der Adresse Wien 6, Mariahilfer Straße 49,
wo sie auch gemeinsam mit den Eltern wohnte und ihre Mutter die Schneiderei betrieb. Als
Jüdin wurde E. W. mit Ablauf des Jahres 1938 aufgrund der Bestimmungen des Reichsbür-
gergesetzes aus der Rechtsanwaltsliste gelöscht. Sie flüchtete im August 1939 nach New
York, wo sie bis zu ihrem Lebensende wohnte. Am 20. 12. 1944 wurde ihr die US-Staatsbür-
gerschaft verliehen. Da das österreichische Jusstudium im Ausland kaum zu verwerten war,
absolvierte E. W. in den USA eine Ausbildung zum social worker und wurde Sozialfürsor-
gerin bei der Stadt New York (Assistent Supervisor, New York City Department of Welfare).
Darüber hinaus war sie offizielle Übersetzerin beim Deutschen Konsulat und arbeitete auch
stundenweise als Büroangestellte bei dem Arzt Dr. Kurt Kronheim.
Qu.: Archiv der RAK Wien, WStLA (Meldeunterlagen), ÖStA/AdR (Hilfsfonds), Archiv
der IKG Wien.
L.: Sauer/Reiter-Zatloukal 2010 Barbara Sauer
Willinger Martha; Mundartdichterin, Lyrikerin und Fachoberinspektorin
Geb. Wien, 14. 10. 1928
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Alois Willinger; Mutter: Mathilde geb. Gasek.
Ausbildungen: Besuchte die Volks-, Haupt- und Handelsschule in Wien.
Laufbahn: Begann mit 12 Jahren Gedichte zu schreiben. Erste Drucklegung mit 16 Jahren,
Mitarbeiterin von Anthologien und Zeitungen, u. a. „Die Kleine“ und „Samstag“, arbeitet an
mehreren Kalendern mit und hält Lesungen in privaten und öffentlichen Kreisen. Seit 1977
Mitarbeiterin des NÖ. Bildungs- und Heimatwerks, Fachoberinspektorin der NÖ. Landes-
regierung.
Ausz.: 1970 Gr. Ehrendiplom f. schriftstell. Arbeiten v. Wiener Tierschutzverein, 1985 Sil-
bermed. f. schriftstell. Arb. v. d. Hilfsgemeinsch. d. Blinden u. Sehschwachen Österreichs.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 2. 9. 2002.
W. u. a.: Illustrationen: „Karl Heinrich Waggerl – ein 60er“ (1957), „Untern Nussbam tramt.
Mundartband“ (1980); Mitarbeit bei Anthologien: „Puchheimer Lesebuch“ (2002), „F.
Amort: In deinem Zeichen“ (2002), „Die schönsten Tierschutzgeschichten“ (2002); Ge-
dichtbände: „Menschlich betrachtet“ (1983), „Lob der Muße“ (1989), „Sehnsucht nach
Licht“ (1998); Liebhaber-Bändchen: „Das Leben als Kulisse“ (1995), „Bilderbogen des Le-
bens“ (2001)
L.: Kürschner 1988, Ruiss 2001
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika