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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Witasek | W 3565 Laufbahn: O. W.-F. beschickte die Ausstellungen des Wiener Künstlerhauses ab 1881 kontinu- ierlich über Jahrzehnte hinweg mit ihren Arbeiten. Erste Ausstellung der Malerin im Künstler- haus 1881. Internationale Ausstellungstätigkeit u. a. in München, Berlin, Prag, Paris, Chicago. O. W.-F. zählt zu den bedeutendsten weiblichen Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Ihr frühes malerisches Schaffen ist dem sogenannten Österreichischen Stimmungsimpressionismus zuzuordnen. Im Bereich der Landschaftsma- lerei übernahm sie von Emil Jakob Schindler die sublime Art sich der Natur zu nähern sowie das Feingefühl für diverse lichtbedingte Stimmungsmomente. Demnach weisen die Motive der Künstlerin wie die Ansichten von Alleen, Gärten oder Feldern starke Ähn- lichkeiten mit Werken von Schindler auf. Bald kristallisierte sich O. W.-F. als begabteste Schülerin im Trio von Carl Moll und Marie Egner heraus. Nach dem Bruch mit Schindler im Jahre 1884 geht die Künstlerin malerisch ihre eigenen Wege. Ihre Landschaftsauffassung wird realistischer als die des lyrisch veranlagten Meis- ters  – in späteren Jahren, unter der Anwendung von reinen Farben, die sie pastos auf die Leinwand spachtelt, auch robuster. Das Spätwerk ist geprägt von greller Farbigkeit, die bereits Anklänge an die expressionis- tische Malerei spürbar werden lassen. Mit diesen farblich expressiven Landschafts- und Blumenbildern war sie in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts als Künstlerin ihrer Zeit weit voraus. O. W.-F.s Werke sind in allen großen österreichischen Sammlungen vertreten: Österreichi- sche Galerie Belvedere, Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten; Oberösterreichi- sches Landesmuseum, Linz; Neue Galerie, Graz; Sammlung Leopold, Wien. O. W.-F. bemühte sich Zeit ihres Lebens um die besten gesellschaftlichen Kontakte. Erzher- zogin Clothilde, der Prinzregent Luitpold von Bayern und der König von Bulgarien zählten zu den Besuchern ihres Ateliers. An der Seite von Bertha von Suttner engagierte sich O. W.-F. für die Friedensbewegung. Ebenso vehement trat die Künstlerin für die Frauenbewegung ein: Der Schriftstellerinnen- und Künstlerinnenvereinigung stand sie 17 Jahre als Präsidentin vor und gemeinsam mit Feodorowna Ries, Marie Egner und Marianne Eschenburg gründete sie die Gruppe der „Acht Künstlerinnen“, mit denen sie ab 1901 im Salon Pisko ausstellte. Ausz.: 1888 Mention Honorable, Salon Paris; 1891 Ehrendiplom London und Goldene bayerische Medaille von König Ludwig; 1893 Medaille Weltausstellung Chicago; 1897 Kleine goldene Staatsmedaille, Wien; 1900 Medaille Salon und Weltausstellung Paris; 1901 Officier d’Académie; 1905 Große goldene Staatsmedaille, Salzburg; 1906 bulgarische Me- daille für Kunst und Wissenschaft. Qu.: Tagebücher von Olga Wisinger-Florian, Besitz Galerie Giese und Schweiger. L.: Futscher 1994, Holaus 1999, Weninger 1991 Bärbel Holaus Witasek Johanna; Botanikerin Geb. Wien, 13. 8. 1865 Gest. Enzesfeld, NÖ, 5. 7. 1910 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Wenzel Witasek (* 1902); Mutter: Ennem (* 1887); vier Geschwister.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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