Seite - 3582 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Bild der Seite - 3582 -
Text der Seite - 3582 -
W |
Wohlgemuth3582
Willibald nie mehr wieder, denn er wird im April 1945 beim Ausheben von Schützengräben
erschossen. Mit Kriegsende muss I. W. erst realisieren, dass ihre einst achtköpfige Familie
auf fünf Personen zusammengeschrumpft ist. Alle sind aber in ihrer Überzeugung ungebro-
chen, wiewohl sie all das Leid nur mit der Hilfe ihres starken Glaubens ertragen können.
Die inzwischen 22-jährige I. W. heiratet am 13. Oktober 1945 in St. Martin den ehemaligen
Soldaten Alfred Luckinger, der enttäuscht von der Praxis der Kirche Waffen zu segnen,
gleich nach dem Krieg aus der Kirche austritt und ebenfalls ein Zeuge Jehovas wird. I. W.
bekommt drei Kinder, Alfred, Erich und Renate. Durch Privatzimmervermietung in ihrem
Haus in Pörtschach verdient I. W. etwas Geld dazu. I. W. pflegt schließlich bis zu deren
Tod im Herbst 1996, ihre 99-jährige Mutter Barbara Wohlfahrt, die nie mehr geheiratet
hat. I. W.s Mann ist inzwischen gestorben und nun (Stand Herbst 2009) lebt sie in einem
Pflegeheim in Velden am Wörthersee.
Qu.: Jehovas Zeugen Österreich/Geschichtsarchiv: Erinnerungsbericht von I. W. aus dem
Jahr 1998; diverse Dokumente (Geburtsurkunde, Kirchenaustrittsbescheinigung, Auszug
aus der Einwohnerkartei, Gemeinde Techelsberg, Beschluss des Amtsgericht Klagenfurt
vom 5. 3. 1942).
L.: Wölbitsch 2000 Heidi Gsell
Wohlgemuth Else, verh. Thun-Hohenstein; Schauspielerin
Geb. Berlin, Deutsches Reich (Deutschland), 1. 1. 1881
Gest. Wien, 30. (29.) 5.1972
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Wolf Wohlgemuth; Mutter: Karoline Salinger.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1918 Heirat mit Emmerich Graf Thun-Hohenstein.
Ausbildungen: Schauspielunterricht.
Laufbahn: E. W. wuchs in den USA auf und debütierte in Schwerin-Mecklenburg als ju-
gendliche Heldin und Salondame. Nach mehreren Gastspielen am Wiener Burgtheater
wurde sie 1910–38 hierhin verpflichtet. Sie wirkte regelmäßig an den Goethe-Festspielen in
Düsseldorf und in den Jahren 1922 und 1925 auch bei den Salzburger Festspielen mit. Von
1938 bis 1945 war sie mit Auftrittsverbot belegt, war erst wieder 1945–59 am Burgtheater.
Hervorragende Interpretin des klassischen Repertoires, eindrucksvolle tragische Liebhabe-
rin; später auch im Lustspiel sehr erfolgreich.
Ausz., Mitglsch.: 1913 Hofschauspielerin, 1926 Goldenes Ehrenzeichen der Republik,
1934 Ring des Burgtheaters; im selben Jahr wurde von ihr, die als „Inbegriff weiblicher
klassischer Schönheit“ galt, ein Porträtgemälde in die Ehrengalerie des Burgtheaters
aufgenommen. 1934 Ehrenmitglied des Burgtheaters. Verkehrsflächenbenennung: Wien
1220.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Ackerl/Weissensteiner 1993, Autengruber 1995, BLÖF, Czeike Bd. 5, 2004, Fontana
1950, Heuer 1999, Klusacek 1966, Kraus 1947, Liga der Freunde des Judentums 1988, Mor-
genstern 2009, Trapp/Mittenzwei 1999, www.aeiou.at
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika