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Wolf | W 3589
und arbeitete um 1920 im Reservegarten des Wiener Stadtgartenamtes. Er war aus der rö-
misch-katholischen Kirche ausgetreten. Die Ehe wurde Ende 1938 kinderlos geschieden.
Ausbildungen: H. W. besuchte um 1920 die Höhere Gartenbauschule für Frauen in Wien–
Grinzing. Sie war 1920 Gründungsmitglied und Klassenvertreterin im Verein der Grinzinger
Gärtnerinnen, dem Absolventinnenverband der Schule.
Laufbahn: In den frühen 1920er Jahren eröffnete H.
W. ihre eigene Staudengärtnerei Helenium
in Hadersdorf-Weidlingau am westlichen Stadtrand von Wien. Der Betrieb umfasste neben der
Staudengärtnerei einen ausführenden Betrieb sowie eine Abteilung für Gartengestaltung. Nach
ihrer Heirat führte sie den Betrieb gemeinsam mit ihrem Ehemann Willy Wolf. Ab 1924 stellte
Helenium regelmäßig auf den Frühjahrs- und Herbstausstellungen der Österreichischen Gar-
tenbau-Gesellschaft Stauden, später auch Entwürfe aus der Abteilung für Gartengestaltung aus.
In dieser Abteilung arbeitete ab Oktober 1929 der Gartenarchitekt Imre Ormos, bis er im März
1932 an die Gartenbaulehranstalt in Budapest berufen wurde, um dort das Fach Gartenkunst
und Gartenplanung zu etablieren. H.
W. veröffentlichte zwischen 1926 und 1930 mehrere Artikel
über Stauden und die Anlage von Steingärten in Fachzeitschriften und Magazinen. Im August
1938 war die Scheidung von ihrem nichtjüdischen Ehemann bereits eingeleitet. H.
W. verkaufte
ihren Betrieb und ihre Grundstücke an Willy Wolf und musste in eine Sammelwohnung für
jüdische Bürgerinnen und Bürger im 2. Wiener Gemeindebezirk ziehen. Am 21. Juli 1939 wurde
H.
W. von dieser Unterkunft mit dem Vermerk „Ausland, wo unbekannt“ abgemeldet. Sie konnte
nach Kalifornien emigrieren, wo sie als Gärtnerin arbeitete und nach 1955 verstarb. Willy Wolf
verkaufte das Unternehmen 1940 an den Gärtner Hermann Kujal, lebte aber mit seiner zweiten
Frau Maria Fellner (1922) bis zu seinem Tod 1954 weiter auf dem Gelände. Nach dem Krieg ging
der Betrieb Helenium in den Besitz von Felix Martschitsch über.
Qu.: Nachlass verschollen.
W.: Umgestaltung eines Gartens, Wien (1927), Garten Dr. Paul Monath, 1190 Wien (1927),
Garten Delfiner, 1190 Wien (1927), Garten Villa Paula, Weidlingau (1927), Garten Land-
haus Heller (1929), Garten Alexander Huppert, 1190 Wien (1929), Garten Schloss Jeruza-
lem, Jeruzalem bei Ivanykovci, Slowenien (1929), Landhausgarten I (1933), Landhaus-
garten II (1933), Villengarten (1933), Garten Villa Dr. D, 1190 Wien (1936). Zahlreiche
Ausstellungsbeteiligungen in den 1920er und 1930er Jahren.
„Stauden und ihre Anwendung. Gartenzeitung der Österreichischen Gartenbaugesellschaft“
(1926), „Vorfrühling. Gartenzeitung der Österreichischen Gartenbaugesellschaft“ (1927), „Blu-
menschmuck im Schattengarten. Der getreue Eckart. Bd. 2, Beilage“ (1928/29), „Blühende Stufen.
Der getreue Eckart. Bd. 2, Beilage“ (1929/30), „Von Steingärten und ihrer Bepflanzung. Architek-
tur und Bautechnik“ (1930)
L.: Krippner/Meder 2010 Ulrike Krippner
Wolf Katharina (Käthe); Psychologin
Geb. Wien, 3. 6. 1907
Gest. New York City, New York, USA, Dezember 1967
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Julius Wolf; Mutter: Sidonie Braun.
Ausbildungen: Ab WS 1926/27 Psychologiestudium an der Universität Wien, 1930 Promo-
tion zum Dr.phil.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika