Seite - 3600 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z

W | Wronkow3600 Zitate: „Manch neckisches Schäferspiel musste den hohen Herrschaften zur Kongreßzeit die Langeweile vertreiben. Lulu von Thürheim erzählt von einem galanten Ankleideturnier, aus- gefochten zwischen dem Zaren Alexander und der Gräfin Flora Wrbna-Kageneck, die eine Wette abgeschlossen hatten, wer von beiden sich rascher ankleiden könne. Man sei von bei- den Seiten ‚im tiefsten Negligé’ aufgetreten, habe sich dann in zwei Kabinette zurückgezogen, nachdem man sich das feierliche Versprechen abgenommen hätte, keinerlei Betrug auszu- üben. Die Kleidung musste bis aufs Hemd gewechselt werden, und siehe da: Gräfin Flora erschien nach zehneinhalb Minuten in großer Hoftoilette, eine Minute später erst der Zar in Galauniform mit allen Dekorationen. Da er als besonders galant galt, kann er ihr allerdings absichtlich den Vortritt gelassen haben, um ihr den Preis der Wette überreichen zu können. Andere Berichterstatter wollen indes wissen, dass der Zar der erste war und dass man über den Zustand der Dame schweigen müsste, in dem sie sich beim Eintritt des Siegers, der sich des Preises versichern wollte, befand. Wie dem auch sei, der russische Kaiser schenkte ihr damals einen prachtvollen Kaschmirschal, dessen Kostbarkeit in den Memoiren der Zeit gerühmt wird. Das Präsent war selbst für einen Monarchen nobel.“ (Springschitz, S. 105 f.) L.: ÖBL, Springschitz 1949, Wurzbach, Bd. 58, 1889 Wronkow Sonja, Wright; Kabarettistin und Chansonnière Geb. ? Gest. Tel Aviv, Israel, vermutl. 1987 Laufbahn: Vor 1933 Auftritte an Berliner Kleinbühnen, unter anderem am „Kabarett der Komiker“ und in der „Katakombe“. Sie war in Wien kurzzeitig mit Rolli Gero Leiterin des Kabaretts „Sonjas Plüschsofa“. 1933 und 1937 Gastauftritte in Prag. Emigrierte 1939 in die USA, Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin in New York. Ging nach 1945 nach Palästina. Lebte in Tel Aviv. L.: Trapp/Mittenzwei 1999 Wulfhild von Bayern; Gräfin von Bregenz Geb. ? Gest. an einem 8. Mai eines unbekannten Jahres Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Herzog Heinrich IX. „der Schwarze“ von Bayern (reg. 1120–1126), verheiratet mit Wulfhild († 1126), Tochter Herzog Magnus’ von Sachsen († 1106); Geschwister: Konrad († 1126), Zisterziensermönch; Herzog Heinrich X. von Bay- ern († 1139), verheiratet mit Gertrud von Süpplingenburg († 1143), Tochter Kaiser Lothars III. († 1137); Welf VI., Herzog von Spoleto, Markgraf von Tuscien († 1191), verheiratet mit Uta von Schauenburg († nach 1196); Judith († 1130/35), verheiratet mit Herzog Friedrich II. von Schwaben († 1147); Sophie († vor 1147), verheiratet in erster Ehe mit Berthold III. von Zähringen († 1122), in zweiter Ehe mit Markgraf Leopold von Steier († 1129); Mathilde († 1177), verheiratet in erster Ehe mit dem Markgrafensohn Diepold IV. von Cham-Nab- burg-Vohburg († vor 1136), in zweiter Ehe mit Graf Gebhard II. von Sulzbach († 1188). LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Graf Rudolf von Bregenz († um 1150), dessen zweite Ehefrau sie war; Kind(er): Elisabeth, verheiratet mit Pfalzgraf Hugo von Tübingen († 1182).