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Wunderlich | W 3601 Laufbahn: Graf Rudolf von Bregenz hatte in den Kämpfen zwischen den Staufern und Lo- thar III. († 1137), an dessen Seite auch der Welfe Herzog Heinrich X. von Bayern († 1139) stand, im Frühjahr 1128 einen Frontwechsel vollzogen, der durch die Heirat mit W., der Schwester des bayerischen Herzogs, besiegelt wurde. Graf Rudolf war der letzte männ- liche Nachkomme aus dem Geschlecht der Udalrichinger, die vom ausgehenden achten Jahrhundert bis zur Mitte des zwölften Jahrhunderts das Gebiet in weitem Umkreis des Bodensees beherrscht hatten. Er starb in einem nicht sicher bestimmbaren Jahr zwischen 1143 und 1152. W. und Rudolf hatten nur eine Tochter Elisabeth, die mit Pfalzgraf Hugo von Tübingen († 1182) verheiratet war. Nach Rudolfs Tod, vermutlich 1155/56, trat W. als Witwe in das Kloster Wessobrunn ein. Wessobrunn war das von W.s Bruder Welf VI. am meisten begünstigte Kloster. Anlässlich von W.s Eintritt übertrug Welf dem Kloster Güter. W. brachte zur Ausstattung der Gottesdienste seidene Gewänder, Edelsteine und Perlen mit. W. starb in Wessobrunn in einem unbekannten Jahr. Später wurde sie als Selige verehrt. Ein Lobgedicht auf sie ist durch den Archivar und Bibliothekar im Kloster Wessobrunn Stephan Leopolder (1502–1532) überliefert. L.: Adrian-Werburg 2001, Baaken 1995, Bilgeri 1971, Burmeister 1996a, Reindel 1969, Wolf 1995, Zotz 1997 Ingrid Roitner Wunderlich Rosalie; Botanikerin und Pflanzenembryologin Geb. Wien, 10. 9. 1907 Gest. Wien, 18. 12. 1990 Ausbildungen: Lehrerinnenbildungsanstalt, 1926 Matura, Studium der Botanik an der Uni- versität Wien. Mitarbeiterin und Dissertantin bei Professor Karl Schnarf am Botanischen Institut der Universität, jedoch ohne Abschluss. Laufbahn: Vor und nach dem Studium Volks- und Sonderschullehrerin, freie wissenschaft- liche Mitarbeiterin am Botanischen Institut, Veröffentlichungen auf dem Gebiet der syste- matischen Embryologie, Begutachterin diesbezüglicher Manuskripte der „Österreichischen Botanischen Zeitschrift“ und „Plant Systematics and Evolution“. W. u. a.: „Vergleichende Untersuchungen von Pollenkörnern einiger Liliaceen und Amaryl- lida ceen. Österreichische Botanische Zeitschrift 85“ (1936), „Zur vergleichenden Embryo- logie der Liliaceae-Scilloideae. Flora 132“ (1937), „Die Agaveae HUTCHINSONS im Lichte ihrer Embryologie, ihres Gynözeum-, Staubblatt- und Blattbaues. Österreichische Botanische Zeitschrift 97“ (1950), „Über das Atherentapetum mit besonderer Berücksich- tigung seiner Kernzahl. Österreichische Botanische Zeitschrift 101“ (1954), „Zur Frage der Phylogenie der Endospermtypen bei den Angiospermen. Österreichische Botanische Zeitschrift 106“ (1959), „Zur Deutung der eigenartigen Embryoentwicklung von Paeonia. Österreichische Botanische Zeitschrift 113“ (1966), „Ein Vorschlag zu einer natürlichen Gliederung der Labiaten auf Grund der Pollenkörner, der Samenentwicklung und des reifen Samens. Österreichische Botanische Zeitschrift 114“ (1967), „Die systematische Stellung von Theligonum. Österreichische Botanische Zeitschrift 119“ (1971), „Der wissenschaft- liche Streit über die Entstehung des Embryos der Blütenpflanzen im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts (bis 1856) und Mendels ,Versuche über Pflanzenhybriden‘. Acta Musei