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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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Zernik-Bern | Y | Z 3633 Zernik-Bern Clementine, geb. Bloch; Juristin, Rechtsanwältin, Übersetzerin, Journalistin und Bibliothekarin Geb. Wien, 28. 9. 1905 Gest. New York City, New York, USA, 31. 12. 1996 Herkunft, Verwandtschaften: Österreichische Staatsbürgerschaft, 1943 US-Staatsbürger- schaft; Mutter: Olga, geb. Bermann (1879–1969 Baden bei Wien), 1939 Emigration nach Palästina, 1949 USA; Vater: Dr. iur. Max Bloch (1876 Wien – 1947 Jerusalem), Finanzrat, Steuerberater, 1939 Emigration nach Palästina; Schwester: Erna Safieh († 1974 Wien). On- kel: Richard Bermann (Pseud. Arnold Höllriegel). LebenspartnerInnen, Kinder: In erster Ehe 1938 verheiratet mit Oskar Bern († 1948) Archi- tekt, in zweiter Ehe 1948 mit Herbert Zernik (* 1899), 1937 Emigration in die USA. Freundschaften: Korrespondierte unter anderem mit Joe Lederer, Dr. Robert Bauer, Fried- rich Bock-Bordy, Mutz Meier (Arbeitskollegen bei ABSiE). Ausbildungen: Humanistisches Gymnasium (Verein für erweiterte Frauenbildung). Das Jusstudium wurde an der Universität Wien erst 1919 nach der Republikgründung für Frauen geöffnet. Somit zählte C. B. zur ersten Generation Frauen, die gleich nach erfolgter Reife- prüfung diese Ausbildung wählen konnten. 1. Staatsprüfung 19. 4. 1926, 2. Staatsprüfung 9. 7. 1928, 3. Staatsprüfung 9. 11. 1928, Promotion zum Dr. iur. 1. 3. 1929. Anschließend ab- solvierte C. B. die Gerichtspraxis länger als das geforderte Jahr. Besonders schwierig war es für die Juristinnen der ersten Generation, geeignete Ausbildungsplätze zu finden, wenn sie sich für die Laufbahn als Rechtsanwältin entschieden. C. B.s Vater war zwar Jurist, aber nicht Rechtsanwalt und sie konnte daher die geforderten Praxiszeiten nicht in seiner Kanz- lei erwerben. Schließlich war sie von 1. 10. 1930 bis 29. 7. 1935 Rechtsanwaltsanwärterin in der Kanzlei Dr. Oskar Bondy, anschließend bei Dr. Rudolf Grauer. Nach der Flucht aus Ös- terreich studierte sie neuerlich, da ihre bisherige Ausbildung in den USA nicht zu verwerten war. Deshalb schrieb sie sich in New York ab 1939 am Student Teachers College der Colum- bia University ein und erwarb dort 1941 einen M. A. Ab 1954 studierte sie neuerlich, nun an der School of Library Science, Columbia University und schloss 1956 mit einem M. S. ab. Laufbahn: Am 31. 3. 1936 erfolgte die Eintragung C. B.s in die Rechtsanwaltsliste für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Sie betrieb ihre Kanzlei an der Adresse Wien 3, Untere Viaduktgasse 6, wo sich auch die Privatwohnung der Familie befand. Als eine der ersten Straf- verteidigerinnen in Wien arbeitete sie vor allem als Armenverteidigerin und am Jugend- gericht. Mit Ablauf des Jahres 1938 wurde sie als Jüdin aufgrund der Bestimmungen des Reichsbürgergesetzes aus der Rechtsanwaltsliste gelöscht. Ein Affidavit von Arnold Höllriegel ließ sie verfallen, um ihrem von der Gestapo inhaftierten Vater helfen zu kön- nen. Aufgrund eines zweiten Affidavits flüchtete sie im August 1938 nach New York. Das österreichische Jusstudium wurde in den USA ebenso wenig anerkannt wie die langwierige Rechtsanwaltsausbildung, so arbeitete C. B. u. a. als Haushaltshilfe, in einer Speditionsfirma, als Lehrerin an der Walden School und als Generalsekretärin der „Austrian Action“ (dort Leitung der gesamten organisatorischen Arbeit, der materiellen Hilfe und juristischen Be- ratung für Emigranten sowie Sekretärin des Austrian Women’s Committee der „Austrian Action“). 1944 Austritt aus der „Austrian Action“ aus persönlichen Gründen; ab 31. 12. 1943 Staatsbürgerin der USA. 1943 – 44 Mitarbeiterin des British Information Service, ab 1944
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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