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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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3659Zur Mühlen | Y | Z unterhalt mit Übersetzungen aus dem Ungarischen bestritt. Zu diesem Zeitpunkt begann ihre Karriere als Schriftstellerin und Übersetzerin, wobei ihre Schriften ihre damalige revolutionäre Einstellung widerspiegeln. 1919 trat sie der KPD bei, der sie bis 1932 treu blieb. Sie brach alle Brücken zu ihrem bisherigen Leben ab, wurde hauptberuflich Schriftstellerin und zog nach Frankfurt. Unter anderem veröffentlichte sie in der kommunistischen Zeitschrift „Die Erde“. Darin greift sie u. a. auch die bürgerliche Kinderliteratur an. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich mit Übersetzungen für den Malik-Verlag und begann auch selbst  – zunächst vor allem Märchen zu schreiben. Sie wurde 1924 aufgrund ihrer Erzählung „Schupomann Karl Müller“ wegen Hochverrat angeklagt. 1931 gehörte sie zur Opposition des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller. 1933 emigrierte sie von Frankfurt nach Wien, engagierte sich im Bund sozialisti- scher Schriftsteller Österreichs, arbeitete bis 1935 am Deutschen Sender des Prager Rundfunks, in der „Linksfront“, bei den „Arbeiter-Jahrbüchern“ und an der Exilzeitschrift „Neue Deutsche Blätter“ mit, ging 1938 über die Tschechoslowakei nach England und lebte in Radlett/Hert- fordshire, wo sie mit Übersetzungen ihren Lebensunterhalt verdiente. Insgesamt übersetzte sie nahezu 150, meist sozialkritische, Werke russischer, französischer, englischer und amerikani- scher AutorInnen. In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. Ihre finan zielle Situa- tion war sehr angespannt, dennoch lehnte sie es ab, sich als „Arierin“ auszuweisen, um von ihrem Bankkonto abheben zu können. Außerdem war sie Mitarbeiterin des „Zeitspiegels“ und der Kulturblätter des „Free Austrian Movement“. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich im Exil. Sie starb 1951 völlig verarmt und weitgehend vergessen im Norden Londons in Hertford- shire an Tuberkulose. In der DDR wurden ihre Werke in den 1970er Jahren verstärkt rezipiert. Der literarische Nachlass wurde nach dem Tode von Dr.  Stefan Klein achtlos vernichtet. Die meisten ihrer Romane erschienen zunächst in Zeitungen und Zeitschriften. 1919 bis 1932 war sie Mitglied der KPD. Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und des Free Austrian P. E. N. W. u. a.: „Was Peterchens Freunde erzählen. Märchen“ (1921–24), „Der kleine graue Hund. Märchen“ (1922), „Licht. Roman“ (1922), „Märchen“ (1922), „Der Rosenstock. Märchen“ (1922), „Der Spatz. Märchen“ (1922), „Der Tempel. Roman“ (1922), „Warum? Ein Märchen“ (1922), „Die Märchen der Armen“ (1923/24), „Ali, der Teppichweber. 5 Märchen“ (1923), „Das Schloß der Wahrheit. Märchen“ (1924), „Ende und Anfang. Ein Lebensbuch. (Auto- biographie)“ (1929), „Reise durch ein Leben. Roman“ (1933), „Nora hat eine famose Idee. Roman“ (1933), „Schmiede der Zukunft. Märchen“ (1933), „Eine Dichterin und das Dritte Reich. In: Arbeiterzeitung, 26. 10. 1933“, „Fahrt ins Licht. 66 Stationen. Novelle“ (1936), „Unsere Töchter, die Nazinen. Roman“ (1935), „Als der Fremde kam“ (1947), „Was die Kohle erzählt, Warum?“ (1983), „Bernice McFadden macht Karriere“ (1988), „Der Nachbar und andere Geschichten“ (2000) L.: Altner 1992, Altner 1997, Ewers/Seibert 1997, Exenberger 2003, Frakele 1991, Fuss Philipps 2001, Grünzweig 2001, Gürtler/Schmid-Bortenschlager 2002, Humer 2006, Matt 1986, Münchow 1988, Platzer 1991, Scheriau 1996, Seeber 1998, Seibert 2005, Sevin 1992, Siegel 1992, Siegel 1992a, Staud 1983, Thunecke 2001, Vietor-Engländer 2001, Wall 1995, Wall 2004, www.onb.ac.at/ariadne/ Susanne Blumesberger
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
3, P – Z
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1238
Kategorie
Lexika
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