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unterhalt mit Übersetzungen aus dem Ungarischen bestritt. Zu diesem Zeitpunkt begann ihre
Karriere als Schriftstellerin und Übersetzerin, wobei ihre Schriften ihre damalige revolutionäre
Einstellung widerspiegeln. 1919 trat sie der KPD bei, der sie bis 1932 treu blieb. Sie brach alle
Brücken zu ihrem bisherigen Leben ab, wurde hauptberuflich Schriftstellerin und zog nach
Frankfurt. Unter anderem veröffentlichte sie in der kommunistischen Zeitschrift „Die Erde“.
Darin greift sie u. a. auch die bürgerliche Kinderliteratur an. Ihren Lebensunterhalt verdiente
sie sich mit Übersetzungen für den Malik-Verlag und begann auch selbst
– zunächst vor allem
Märchen zu schreiben. Sie wurde 1924 aufgrund ihrer Erzählung „Schupomann Karl Müller“
wegen Hochverrat angeklagt. 1931 gehörte sie zur Opposition des Schutzverbandes Deutscher
Schriftsteller. 1933 emigrierte sie von Frankfurt nach Wien, engagierte sich im Bund sozialisti-
scher Schriftsteller Österreichs, arbeitete bis 1935 am Deutschen Sender des Prager Rundfunks,
in der „Linksfront“, bei den „Arbeiter-Jahrbüchern“ und an der Exilzeitschrift „Neue Deutsche
Blätter“ mit, ging 1938 über die Tschechoslowakei nach England und lebte in Radlett/Hert-
fordshire, wo sie mit Übersetzungen ihren Lebensunterhalt verdiente. Insgesamt übersetzte sie
nahezu 150, meist sozialkritische, Werke russischer, französischer, englischer und amerikani-
scher AutorInnen. In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der
Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. Ihre finan
zielle Situa-
tion war sehr angespannt, dennoch lehnte sie es ab, sich als „Arierin“ auszuweisen, um von ihrem
Bankkonto abheben zu können. Außerdem war sie Mitarbeiterin des „Zeitspiegels“ und der
Kulturblätter des „Free Austrian Movement“. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich im
Exil. Sie starb 1951 völlig verarmt und weitgehend vergessen im Norden Londons in Hertford-
shire an Tuberkulose. In der DDR wurden ihre Werke in den 1970er Jahren verstärkt rezipiert.
Der literarische Nachlass wurde nach dem Tode von Dr. Stefan Klein achtlos vernichtet. Die
meisten ihrer Romane erschienen zunächst in Zeitungen und Zeitschriften.
1919 bis 1932 war sie Mitglied der KPD. Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer
Schriftsteller und des Free Austrian P. E. N.
W. u. a.: „Was Peterchens Freunde erzählen. Märchen“ (1921–24), „Der kleine graue Hund.
Märchen“ (1922), „Licht. Roman“ (1922), „Märchen“ (1922), „Der Rosenstock. Märchen“
(1922), „Der Spatz. Märchen“ (1922), „Der Tempel. Roman“ (1922), „Warum? Ein Märchen“
(1922), „Die Märchen der Armen“ (1923/24), „Ali, der Teppichweber. 5 Märchen“ (1923),
„Das Schloß der Wahrheit. Märchen“ (1924), „Ende und Anfang. Ein Lebensbuch. (Auto-
biographie)“ (1929), „Reise durch ein Leben. Roman“ (1933), „Nora hat eine famose Idee.
Roman“ (1933), „Schmiede der Zukunft. Märchen“ (1933), „Eine Dichterin und das Dritte
Reich. In: Arbeiterzeitung, 26. 10. 1933“, „Fahrt ins Licht. 66 Stationen. Novelle“ (1936),
„Unsere Töchter, die Nazinen. Roman“ (1935), „Als der Fremde kam“ (1947), „Was die
Kohle erzählt, Warum?“ (1983), „Bernice McFadden macht Karriere“ (1988), „Der Nachbar
und andere Geschichten“ (2000)
L.: Altner 1992, Altner 1997, Ewers/Seibert 1997, Exenberger 2003, Frakele 1991, Fuss Philipps
2001, Grünzweig 2001, Gürtler/Schmid-Bortenschlager 2002, Humer 2006, Matt 1986,
Münchow 1988, Platzer 1991, Scheriau 1996, Seeber 1998, Seibert 2005, Sevin 1992, Siegel
1992, Siegel 1992a, Staud 1983, Thunecke 2001, Vietor-Engländer 2001, Wall 1995, Wall
2004, www.onb.ac.at/ariadne/
Susanne Blumesberger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika