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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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akademien übertraten, um dort mit beiläufig 20 Jahren als Leut- nante ausgemustert zu werden. Das andere Ziel wurde für die unteren Volksschichten aufgestellt, in erster Linie für die Söhne von Unteroffizieren und Unterbeamten. Man errichtete zu diesem Zwecke Untererziehungshäuser (schon für Knaben von 6 Jahren), Obererziehungshäuser und Schulkompanien, aus denen die jungen Männer, mit beiläufig 18 Jahren, als Unter- offiziere in die Armee traten, um nach weiterer Ausbildung bei den Truppenkörpern ebenfalls die Offizierscharge zu erreichen. Überdies bestanden in der Militärgrenze eine Menge Grenzschulen, die im allgemeinen den Erziehungshäusern und Schulkompanien des Heeres entsprachen, doch auch Grenzoffiziere für den Verwaltungs- dienst heranbildeten. Trotz der großen Geldmittel, die man hierfür aufbot, waren diese Schulen nicht imstande, den Offiziersbedarf für die ganze Armee zu decken. Daher wurden bei allen Truppenkörpern auch Offiziers- aspiranten aufgenommen, als Kadetten in Regimentskadettenschulen vereinigt und den Kompanien zum Dienst überwiesen. Bei der Auf- nahme dieser Kadetten berücksichtigte man jedoch mehr die sozialen Momente als jene der Vorbildung. Es wurde ihnen auch nur eine mäßige und ausschließlich militärische Fachausbildung zuteil. Schließlich erfolgte der Offiziersersatz zum guten TeÜ auch aus Unteroffizieren, also ,,von der Pike" auf^). All dies erbrachte zwischen den Offizierskorps sowie innerhalb der- selben die größte Disparität. Die altkaiserliche Armeetradition und ein noch erhalten gebliebener Landsknechtssinn wirkten auf Äußer- lichkeiten und Standesanschauungen wohl nivellierend. In dieser Er- kenntnis wollte die Heeresleitung durch das früher geschilderte Aus- bildungssystem eben eine Vereinheitlichung erzielen. Dies hätte aber einer dezennienlangen ungestörten Entwicklung und noch reicherer Mittel bedurft als der, die verfügbar waren. Immerhin erzielten die militärischen Erziehungs-und Bildungsanstalten belangreiche Erfolge. Der Unterrichtsvorgang in den Kadetteninstituten fußte auf dem Lehrplan der Realschiüen. An militärischen Fächern wurde nur die infanteristische Ausbüdung, ausschließlich praktisch, vorgenommen. Das Lehrpersonal bestand vornehmlich aus Offizieren. Es war seiner Aufgabe durchaus gewachsen, was sich dadurch erklärte, daß in den ^) Dieser Ergänzvmgsmodus wurde nach 1866 definitiv aufgegeben, was als Verbeugiuig vor der schulgerechten Ausbildung und Intelligenz galt. Jetzt, 1919, werden die aus Unteroffizieren sich ergänzenden Volkswehrleutnante wieder eingeführt, und nim wird vor dieser demokratisch schillernden Idee neuerdings eine Verbeugxmg gemacht. 15
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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