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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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Während des höchst anstrengenden zweiten Schuljahres entwickelte sich der große türkisch-russische Balkankrieg, nachdem schonim Vor- jahre der türkisch-serbisch-montenegrinische Kampfesreigen das Präludium hierfür abgegeben hatte. Die ersten großen Ereignisse: der Donauübergang, der Vorstoß über den Schipkapaß, der türkische Gegenstoß, der zu den Plewnaschlachten führte, fielen in die Zeit, da wir unsere Studienreise in den Alpenländern bewirkten. Da wußte man oft wirklich nicht, wem man seine Aufmerksamkeit mehr zu- wenden sollte: den Themen, der herrlichen Natur oder den Nach- richten vom Kriegsschauplatze. Doch imser gestrenger Übungs- leiter brachte uns schon langsam ins richtige Gleis. So war der Abschluß des zweiten Jahres und hiermit auch jener der Kriegsschrde gekommen. Ich schnitt zu meiner Genugtutmg sehr gut ab und erhielt die Zuteüung als Generalstabsoffizier der lo. In- fanteriebrigade in Olmütz. Von meinen Jahrgangsgenossen sei speziell der damalige Genieoberleutnant und nachmalige unglück- liche Heerführer Potiorek erwähnt. Es wird in diesen Blättern von ihm noch öfter gesprochen werden, doch sei hier erzählt, daß er als Erstqualifizierter die Schule verließ, und diese Beurteilung ihm auch von seinen Kameraden ganz unzweifelhaft zuerkannt wurde. Das Schicksal hat dann zum Schluß seiner Laufbahn gegen ihn entschieden. Der Kriegsschule bewahre ich ein dankbares Angedenken. Bei aller Mühe und Plage und nicht immer allzu glimpflicher Behandlung waren es gleichwohl Jahre der ernstenSammlung, der Arbeitimd auch des Fortschrittes in jeglicher Hinsicht. a) Dem Generalstabe zugeteilt DieIo.Infanteriebrigade, diedamalsvondemausgezeichnetenGeneral Dumoulin befehligt wurde, bildete einenTeÜ der 5. Infanteriedivision, die aus mährischen und schlesischen durchwegs vorzüglichen Truppen bestand. Da der Großteil derselben in Olmütz selbst disloziert war, so kann man sich das rege Leben in dieser Stadt denken. Hierbei überwog natürlich das militärische Element, doch auch der hohe Klerus des reichen und berühmten Olmützer Domkapitels spielte eine tonangebende Rolle. Ichnahm andem gesellschaftlichen Treiben nur geringen Anteü, da ichdamalsnochimBannemeiner militärischen Studien und auf dem besten Wege zu einem müitärischen Stuben- gelehrten war. Das Leben wies mir dann andere, praktischere Pfade. 42
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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