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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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strahlt, wo er seine junge Armee zum Sieg geführt hatte. Zweifels- ohne wurden in jenen Tagen die ersten Bande zu der dann 35 Jahre währenden Allianz gelegt, die in dem Momente wie eine Seifenblase zerplatzte, als sie in ernster Stunde zur Waffengemeinschaft führen sollte. Dieses Bündnis war hauptsächlich das Resultat höfischer Po- litik. Wir, in erster Linie Ungarn, verstanden es aber dann gründ- lich, uns in Rumänien so unbeliebt wie möglich zu machen. Eine Kunst, in der Österreich-Ungarn und Deutschland es dann letzten Endes zum Rekord brachten. Allerdings gebührte darin den Deut- schen noch der Vortritt, doch wurde ihnen der Haß stets mit großem Respekt verbunden geboten, während dies unserer Monarchie gegen- über nicht behauptet werden konnte. Im Winter 1881/82 brach der von außen geschürte Aufstand in Bosnien-Herzegowina aus. Im ersten Moment erschien er nicht un- bedenklich, griff auch auf Süddalmatien (Bocche) über, wurde aber dann durch ein bedeutendes Truppenaufgebot und die geschickte Führung der Generale Dahlen (Sarajewo) und Jovanovic (Dalmatien) erstickt. Mein Bestreben, bei einem mobilen Körper eingeteilt zu werden, hatte leider keinen Erfolg. Im Mai 1882 wurde ich zum Generalkommando nach Lemberg versetzt. Dort wurde mir das Mobilisierungsreferat zugewiesen, das sich damals noch auf ganz Galizien und die Bukowina erstreckte. Von meinem schwer erkrankten Vorgänger nur mehr lose geführt, erforderte es große Arbeitsleistung. Dazu trat noch die eben sanktio- nierte Heeresorganisation, die alles von oben zu unterst kehrte. Flüchtig will ich erwähnen, daß damals an Stelle der großen Gene- ralate mit dependierenden Militärkommanden die Monarchie in 15 Korpsbezirke geteilt, und die Heeresaufbringung und -Ergänzung streng nach dem Territorialprinzip organisiert wurde. Die Infanterie, die bishin aus 80 Regimentern mit 80 dazugehörenden Reserve- kommanden—erstere zu drei, letztere zuzwei Bataillonen—bestand, wurde in 102 Regimenter zu vier Bataillonen umgewandelt, was eine vollständige Umstellung der Ergänzungsbezirke mit sich brachte. Es gab viele, darunter auch gewichtige Stimmen, die sich gegen diese Einführung aussprachen— das Schicksal der meisten Neuorganisa- tionen in Österreich, wo durch die eigentümlichen Verhältnisse immer nur Kompromisse zutage gefördert wurden. Im ganzen bewährte sich die Organisation aber doch und erhielt sich schließlich bis zum Beginn des Weltkrieges. An der Spitze des Generalates stand Feldzeugmeister Herzog von Württemberg, ein echter, deutscher Fürst, der aber nichts anderes sein wollte als ein kaiserlicher Offizier und unbedingt loyaler Lehens- 54
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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