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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
Seite - 107 -
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Durch Dr. Frank ließ ich mich über alle Einzelheiten des poli- tischen Parteilebens in Kroatien und in den südslawischen Ländern informieren. Ich studierte die einschlägige Literatur, so daß ich ein guter Kenner der dortigen staatsrechtlichen und politischen Verhält- nisse und im Zusammenhang damit auch der ungarischen Verhält- nisse wurde. Frank war eine honette Persönlichkeit, soweit dies bei einem poli- tischen Parteiführer unter so wirren Verhältnissen nur möglich ist. Er war vielfach angefeindet und, wie dies eben Gepflogenheit ist, wurde dabei auch nach Kräften sein privates Leben in die Polemik gezogen. Die israelitischeHerkunftvermehrtedieseAngriffsflächen. Ichwarvon seiner Integrität durchdrungen. Über die weitere Entwicklung meiner Beziehungen zu Dr. Frank und zu dessen politischem Generalstabs- chef, Universitätsprofessor und Sektionschef Dr. Krsnjavi, werde ich bei einer anderen Gelegenheit sprechen. 1907 ging ich mit der Korpsoffiziersschule zur Studienreise an die Isonzofront. Schon im Winter hatte ich mit den Generalenund Stabs- offizieren der Agramer Garnison eine Kriegsspielübungvorgenommen, die sich in diesem Räume abgespielt hatte. Nun wollte ich die ge- troffenen Maßnahmen an Ort und Stelle überprüfen. Als Grund- motiv galt die Annahme, daß eigene, wesentlich inferiore Kräfte die Isonzolinie zu verteidigen hätten. Also Verhältnisse, wie sie acht Jahre später tatsächlich zur Geltung kamen. Tolmein, der Krn, der Jesarücken, der Monte-Medea, die Podgorahöhe usw. spielten auch damals bei unseren theoretischen Erwägungen eine maßgebende Rolle. Für den gesunden politischen Sinn, der sich damals— zwar nicht in den leitenden Kreisen, wohl aber in den breiten Schichten der Armee— kundtat, war es bezeichnend, daß militärischeStudienreisen aus allen Teilen der Monarchie in diesem Räume zusammentrafen. Beispielsweise waren in Görz in Summe nicht weniger als 320 Offi- ziere der verschiedensten Kurse und Schulen anwesend. Übrigens fanden aufder anderen Seite—auch eine ,,altrasponda" — ähnliche Arbeiten statt, und als wir westlich Cormons auf einem Steilabhange standen, beobachteten wir etwa 3km jenseits der Grenze eine Gruppe italienischer Artillerieoffiziere, die sichtlich Batterie-Emplacements ausmittelte. All dies und vieles andere än- derte aber— an den maßgebenden Stellen— das Gefühl aufrichtiger Bundesfreundschaft in keiner Weise. Wir besuchten weiters Aquileja. Die Plattform des berühmten Campanile ist so breit, daß beide Gegenparteien unbehindert darauf arbeiten konnten. Nachdem wir in Triest das Stabilimento des I,loyd besichtigt hatten, ging es auf das istrianische Karstplateau, über den 107
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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