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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
Seite - 108 -
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Monte Maggiore nach Abbazia und Fiume. Daselbst erfuhr ich durch den Obersten vonUrban des Infanterieregiments Nr. 79, der durch seine Verbindungen über die Vorgänge imd Projekte im Kriegs- ministerium stets informiert war, daß ein Generalinspektorat über die Korpsoffiziersschulen errichtet werdenwürde, und ich als Inspek- tor ausersehen sei. So sehr ich bedauerte, von der Division und vom direkten Kontakt mit den Truppen scheiden zu müssen, sah ich dieser Kommandierung doch freudig entgegen, da sie meinen Wünschen und Anschauungen vollauf entsprechen und mir einen ersprießlichen Wir- kungskreis eröffnen sollte. Vorhernahmich noch, wie alljährlich, denDivisionsübungsritt vor, den ich diesmal nach Hochkroatien verlegte: von Zengg, dem Ge- burtsorte der berüchtigten Bora, über Zutaloqua und Otocac in den Kernpimkt der Lika, nach dem klemen Städtchen Gospic. Durch Jahrhunderte der Sitz des tapferen ersten Grenzinfanterieregimentes, trägt dieser Ort noch alle Eigentümlichkeiten der alten, nur mit den römischen Soldatenkolonien zu vergleichenden Militärgrenze. Die fast monumentale Ortskirche weist sechs glasgemalte Fenster auf, die von Generalen, ehemaligen Ortskindern, gestiftet worden sind. Ich würde diesem Orte, wie dem ganzen Lande überhaupt, von Her- zen eine Erschließung und dadurch ein kulturelles Aufblühen wün- schen. Um das Reich hatte es sich dies ehrlich verdient. Auch im Weltkriege kämpften die Likaner aufopfernd und kühn. Bei diesem Übungsritt wurde das 1809 bei Gospic stattgehabte, tapfer durchgefochtene Treffen gegen die weit überlegenen Franzosen unter Marmont an Ort und Stelle besprochen. In der weihevollen Stimmung, die mis dabei erfaßte, beschloß ich, einErinnerungszeichen für die Gefallenen zu setzen. Die spontan eingeleitete Sammlung er- brachte eine ansehnlicheSumme, die durch meine weiter fortgesetzten Bemühungen noch bedeutend vergrößert wurde. Wieder war es der heimische Bildhauer, Professor Franges aus Agram, der— wie neun Jahre zuvor in Essegg— seine Kunst der patriotischen Sache lieh. Nach Jahresfrist wurde dann das Denkmal an der Ortskirche— eüi schönes Bronzerelief—von meinem Nachfolgerim Divisionskomman- do, dem nachmaligen Generalobersten Dankl, enthüllt. So entsprangen zwei kriegerische Denkmäler meiner Initiative, und wenn die Verhältnisse es zugelassen hätten, wollte ichnoch ein drittes, weitaus größeres Denkmal inaugurieren, jenes auf dem Schlachtfelde von Komarow, wenngleich ich mir bewußt war, daß ich dabei im eigenen Vaterlande— wie es jedem meiner Schritte widerfuhr— Schwierigkeiten gefunden hätte. Damit ist es nun wohl für alle Zeiten vorbei! Das Komarower Schlachtfeld liegt im Cholmer Gebiet; 108
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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