Seite - 13 - in Aus Österreichs Vormärz - Galizien und Krakau

zeichnenden Gegenstand im verfassungsmäßigen Wege ein- zubringen«. '') Zu einem bestimmt gefaßten Antrag gedrängt, sprach der Landtag von 1844 den Wunsch aus, vorerst die Ver- leihung des nutzbaren Eigentums an die Untertanen und damit die Einführung von Grundbüchern in Verhandlung nehmen zu dürfen ^^); der Kaiser wurde gebeten, den künf- tigen Landtag zu der Einsetzung einer Kommission zu er- mächtigen: sie sollte über die beiden Fragen ein Gutachten erstatten, das den Ständen als Grundlage ihrerVorschläge zu dienen hätte. WährenddieHofkanzleidiebedingungsloseGenehmigung der ständischen Bitte befürwortete, pflichteten Pillersdorf^^) und der oberste Kanzler, denen es beiden um eine rasche und günstige Erledigung zu tun war, der Anschauung des Erzherzogs bei, wonach die Regierung den entscheidenden Einfluß zu nehmen habe. '^) Von anderer Seite erhoben sich Stimmen gegen die Bestellung" einer Regierungskommis- sion und so schluof man schließlich den Mittelwesf ein: der Kaiser bewilligte die Einsetzung der Kommission und die Ernennung ständischer Mitglieder in der Weise, daß er dem Erzherzog Ferdinand den Vorsitz übertrug vmd ihn zugleich mit der Berufung des Kammerprokurators, ferner eines er- fahrenenJustizbeamten und eines mit den Verhältnissen der Staats- und Fondsgüter vertrauten Geschäftsmanns in die Kommission betraute.^'-') Im September 1845 schritten die Stände zur Wahl der Kommissionsmitglieder ^°), denen sie auch die Aufgabe zu- weisen wollten •''), sich über die Lösung folgender Fragen zu äußern: Umwandlung untertäniger Leistungen in Geld oder Getreidezins oder ihre gänzliche Ablösung durch frei- williges Übereinkommen; Beseitigung der Hindernisse, welche die Gesetzgebung derartigen Abfindungen etwa in denWeg lege; zweckmäßige Arrondierung herrschaftlicher und untertäniger Grundstücke, sowie Aufhebung gemein- schädlicher Dienstbarkeiten. ^-)