Seite - 48 - in Aus Österreichs Vormärz - Galizien und Krakau

Ansicht nach, die Provinz dafür aufkommen. "-''3) Graf Hartig, der auf Seite des Obersten Kanzlers stand, wollte der österreichischen Regierung den Vorwurf ersparen, »daß sie rücksichtslos in ein von ihr bisher anerkanntes Besitzrecht eingreife und schon a priori eine jede Möglich- keit billiger Entschädigung für die nunmehr eintretende Beschränkung ausschließe«-''^): anderseits leuchteten ihm die Gründe ein, die Kübeck gegen eine weitere Belastung der Finanzen ins Treffen geführt hatte, weshalb er folgen- den Mittelweg vorschlug: man verfüge unverzüglich die Robotreduktion und gestatte gleichzeitig, daß die Frage, ob und wie die Entschädigung der Grundherren aus Landesmitteln stattzufinden habe, bei den Ständen zur Ver- handlung gelange; nicht der Staat, sondern die Provinz leiste die Vergütung; die Regelung der Robot dürfe ferner keine Herabsetzung der Grundsteuerquote zur Folge haben und nur in der Urbarialsteuer behalte man sich einen angemessenen Ausgleich vor. Es wurde kein "Wider- spruch erhoben und auch der übrige Teil des Stadion- schen Planes mit unwesentlichen Abänderungen ange- nommen.'-^*'^) Hinsichtlich der Form, in welcher die zu erlassenden Bestimmungen veröffentlicht werden sollten, stimmten sämtliche Mitglieder der Kommission für die Kund- machung durch Kreisschreiben; denn man hegte Sorge, daß ein Patent Aufsehen und »in der ganzen Monarchie Hoffnungen und Wünsche unter den Bauern« erregen könnte, »während die Zirkularien in Galizien publiziert und nicht so in anderen Provinzen verbreitet werden«.-''^) Graf Hartig entwarf dem Gutachten der Kommission gemäß das kaiserliche Handschreiben.'^^') Ein Hinweis auf die Verhandlung, welche die Erleichterung und Förderung der Fronablösungen in den übrigen Provinzen der Mon- archie betraf, fand nicht statt, da sie die Beschlüsse hin- sichtlich Galiziens schon bei ihrem Erscheinen zu einem bloßen Provisorium gestempelt hätte'-*'*); denn sie sollten 48