Seite - 53 - in Aus Österreichs Vormärz - Galizien und Krakau

für den Genuß des untertänig-en Grundbesitzes und einer öffentlichen Abgabe, also einer Gebühr zur Bestreitung des obrigkeitlichen Aufwands für öffentliche Zwecke ^^^j zu unterscheiden. '-'•"^j Es wurde daher beantragt, daß man den Untertanen diesen zweiten Teil der Schuldigkeit'^'"), den Grundherrschaften aber die entsprechenden Verpflichtungen erlasse 2^-^) und diese Verfügungen nicht unverzüglich treffe, sondern vorerst das Gutachten der Landesbehörde einhole. Am 17. April 1847 erfloß, diesen Vorschlägen des Konferenzkomitees gemäß, die kaiserliche Entschließung^'-^^), die sich von der früheren hauptsächlich darin unterschied, daß sie die Frage offen ließ, wie die künftige Robotschul- digkeit auf die einzelnen untertänigen Grundbesitzer um- gelegt werden sollte.^'*^) Inzwischen hatten auch andere Dominien Beschwerde gegen die Robotregulierung erhoben und um deren Ver- schiebung bis zur Vollendung des stabilen Katasters ge- beten.20«^) Ebenso äußerte Erzherzog Karl »als Glied der regierenden Familie und Grundherr in Galizien« freimütig seine Meinung über die Mängel der Reform ^^^); er hielt es für ein Gebot der Notwendigkeit, daß man die Durch- führung der Maßregel aufschiebe und die zwangsweise Ablösung der Fronen und Giebigkeiten ins Auge fasse ^^"), da nur sie »den Anlaß zum Bauernkriege« beseitigen könnte. Dieselbe Maßregel war schon früher empfohlen wor- den ^-'^j und nun bedauerte es so mancher, daß man sie fallen gelassen hatte. '-'•^ä) Von allen Seiten bestürmt, wollte man sich dennoch nicht zur Umkehr entschließen; spötti- scher Tadel traf die Hofkanzlei, die den Antrag des Lan- desguberniums befürwortete, das in den übrigen Provinzen bereits kundgemachte Dekret vom 18. Dezember 1846 ohne Verzug und mit einigen unwesentlichen Abweichungen auch auf Galizien und die Bukowina auszudehnen. ^°'') Während Graf Hartig in seinem Votum voll beißender Ironie der Hofkanzlei etwas am Zeuge flicken wollte ^*'^), bemerkte 53