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'^) (3^ Es hieß, daß Zar Alexander durch die VermittlungLa Harpes
die Ideen der französischen Schule in sich aufgenommen und. die Absicht
gehegt habe, dereinst seine Völker, sobald sie politisch reif geworden
seien, mit liberalen Institutionen zu beglücken. (Vgl. Alfred Stern, Ge-
schichte Europas von 1815—1871, Bd. III, 4off., 43.) Die Reformen, mit
denen sich Alexander beschäftigt hat, sind jedoch nicht auf ihn, sondern
auf Paul Stroganow und andere Freunde Alexanders zurückzuführen.
(Vgl. darüber Nikolai Mihailowitsch: Pawel Alexandrowitsch Stroganow,
1774—1817. Bd. II.) Es wird behauptet, daß sich Zar Alexander zunächst
mit der Errichtung einer Versuchsstation konstitutioneller Experimente
habe begnügen wollen und deshalb entschlossen gewesen sei, aus seinen
politischen Erwerbungen einen parlamentarischen Musterstaat erstehen zu
lassen. (Vgl. Schiemann, I, 124; A. Stern, III, 43.)
i-*) (4) Siehe Schiemann, I, 120 ff.
15) (4) Stein war es, der im Jahre 1812 den Zaren auf diesen Gegen-
satz aufmerksam gemacht hatte.
1'^) (5) Dieser befriedigte einzig und allein die wenigen besonnenen
Männer der obersten Gesellschaftsschichte, die nach dem Schlage des
ungarischen Grafen Szechenyi für den ungestörten Fortgang kultureller
Arbeit eintraten. Dem Kleinadel hingegen erschien das Aufblühen der
Industrie sowohl, wie die dadurch bedingte Heranbildung einer bürger-
lichen Mittelklasse gleichbedeutend mit der Einbuße seiner gesellschaft-
lichen Stellung, Schon deshalb machte er sich zum Träger der natio-
nalen Idee.
1') (5) Beide Revolutionen richteten sich gegen die monarchische
Gewalt; nur strebte die polnische die Wiederbelebung eines erstorbenen
Staatskörpers an, wogegen die französische Revolution von 1789 ein völlig
neues Gebilde ins Leben rufen wollte.
'«) (5) Zu den Gemäßigten zählten die Mitglieder der Aristokratie.
13) (6) Organisches Statut vom 26. Februar 1832. Polen war fortan
bloß dem Namen nach ein Zarenreich.
-") (6) Als solchen bezeichnen ihn die liberalen Historiker Ruß-
lands.
21) (6) Zu Anfang des Jahres 1846 zählte sie ungefähr 5300 Mit-
glieder; davon befanden sich etwa 4800 in Frankreich, die der französi-
schen Regierung Kosten im Betrage jährlicher 1,600.000 Franken ver-
ursachten. In London, Liverpool, Hüll, Birmingham und Portsmouth lebten
damals über 300, in Belgien 100 und die übrigen in der Schweiz und
Nordamerika.
22) (6) Die aristokratisch-monarchische Partei, die den Fürsten Czar-
toryski unter dem Namen Adam I. zum Könige wählte, war in der Gesell-
schaft des »Dritten Mai« verkörpert. Sie bestand aus einigen altadeligen
Familien, aus Gelehrten. Künstlern. Dichtern und aus Militärpersonen.
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Aus Österreichs Vormärz
Galizien und Krakau
- Titel
- Aus Österreichs Vormärz
- Untertitel
- Galizien und Krakau
- Autor
- Hanns Schlitter
- Verlag
- AMALTHEA- VERLAG
- Ort
- Zürich - Leipzig - Wien
- Datum
- 1920
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.0 x 18.89 cm
- Seiten
- 148
- Schlagwörter
- Epoche, 19. Jahrhundert, Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918