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Sie war auch in der polnischen -^literarischen Gesellschaft« in Paris und
London, in der »Gesellschaft für die Erziehung der Jugend« und in der
»Gesellschaft der polnischen Damen« vertreten. Ihre Organe waren: der
»Dritte Mai« und das »Tagblatt«.
23) (6) Die Organe der demokratischen Partei waren: »Der pol-
nische Demokrat«, die »periodische Zeitschrift der polnisch-demokrati-
schen Gesellschaft«, und sie hatte ihre Hauptsitze in Paris, Versailles,
Poitiers, London und Straßburg.
2*) (7) Programm des Pariser Nationalkomitees.
25) (7) Programm der »Zentralisation der demokratischen Gesell-
schaft«, die sich 1834 ^^ Paris konstituiert hatte. Ihr Sitz wurde in der
Folge nach Poitiers und im Jahre 1S40 nach Versailles verlegt. Das
Manifest der Demokratischen Gesellschaft istvon 1836 datiert. (Em. Knorr,
Die polnischen Aufstände seit 1830, S. 258 ff.)
26) (7) Diese Fraktion agitierte durch folgende geheime Gesell-
schaften: »Sensenmänner«, »Jungpolen«, »Bund der polnischen Nation«,
»Kohlenbrenner«. Sie zählte ungefähr 800 Männer der verschiedensten
Berufe zu Mitgliedern und ward 1838 von Lelewel als eine Institution
eingesetzt, der bis zur Befreiung Polens die höchste Nationalgewalt inne-
wohnen sollte. Das Komitee tagte in Brüssel.
'") (9) Erzherzog Karl oder der Herzog von Reichstadt.
28) (10) Kaiserliches Patent vom 4. Jänner 1834 (Amtlicher Teil der
Wiener Zeitung Nr. 23 ex 1834). Vertrag vom 19. September 1833 bei
Martens, IV/i, Nr. 136. — Preußen erschien allerdings nicht als Mit-
kontrahent, traf aber mit Rußland und Österreich in Teplitz ein Ab-
kommen, das am 14. Oktober 1835 in Berlin unterzeichnet wurde
(Martens, IV/i. Nr. 138) und die Anbahnung der Einverleibung Krakaus
in den österreichischen Kaiserstaat zum Gegenstand hatte. Gar bald
gaben wiederholte revolutionäre Umtriebe, die Schwäche und Zwei-
deutigkeit der Regierung, die Unverläßlichkeit der Miliz und der Polizei
zu neuen Besorgnissen Anlaß. Die Schutzmächte sahen sich daher ge-
nötigt, auf Entfernung der Flüchtlinge und auf kräftige polizeiliche Maß-
regeln zu dringen. Da jedoch dieser Aufforderung nur unvollständig ent-
sprochen wurde, so ließen die Schutzmächte im Februar 1836 den Frei-
staat durch ihre Truppen besetzen. Nach Herstellung der Ordnung
zogen die Russen und Preußen ab und es blieb bloß eine kleine öster-
reichische Besatzung zurück. Abermals bildeten sich geheime Gesell-
schaften, es wurden neue Gewalttaten verübt und die Behörden ein-
geschüchtert. Diese Zustände führten zu einer Verstärkung der öster-
reichischen Garnison. Die Besetzung währte bis zum 20. Februar 1841.
An diesem Tage wurde das Krakauer Gebiet von den österreichischen
Truppen geräumt — hauptsächlich auf Betreiben der preußischen Re-
gierung, die seit der Thronbesteigung Friedrich \\'ilhelms IV. eine wohl-
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Aus Österreichs Vormärz
Galizien und Krakau
- Titel
- Aus Österreichs Vormärz
- Untertitel
- Galizien und Krakau
- Autor
- Hanns Schlitter
- Verlag
- AMALTHEA- VERLAG
- Ort
- Zürich - Leipzig - Wien
- Datum
- 1920
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.0 x 18.89 cm
- Seiten
- 148
- Schlagwörter
- Epoche, 19. Jahrhundert, Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918