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Karel Hruza
Österreichische Historiker 1900–1945
Eine einleitung
In diesem Buch werden 15 österreichische Historiker in ausführlichen wissenschaftsge-
schichtlichen Porträts vorgestellt. Als Aufnahmekriterium unter die Porträtierten galt –
wie bereits im ersten Band –, dass die Person als Historiker ausgebildet worden sein sollte,
in Österreich, das heißt in der Habsburgermonarchie geboren wurde, und/oder nach 1918
die österreichische Staatsbürgerschaft besaß und ihre entscheidende Wirkungsphase zwi-
schen 1900 und 1945 durchlebt oder danach nicht wesentlich übertroffen hat. Zudem
sollte der Porträtierte solche bleibenden Spuren in der Wissenschaft oder in anderen Be-
reichen hinterlassen haben, dass die Auseinandersetzung mit Werk und Person lohnende
wissenschaftsgeschichtliche Ergebnisse erwarten lässt, seine Biografie also historisch zu
denken geben sollte. Wie beim ersten Band wurde dieses Kriterienbündel jedoch nicht
strikt eingeklagt. Waren im ersten Band dann auch einige als Archivare, Bibliothekare
oder Geografen tätige Personen enthalten, so finden sich im vorliegenden zwei – freilich in
ihrem Fach zumindest zeitweise sehr einflussreiche und nachwirkende – Kunsthistoriker,
wie auch zwei Althistoriker und ein Orientalist ihren Platz gefunden haben. Dass in vorlie-
gendem Buch keine Historikerin biografisch behandelt wird, ist der Tatsache geschuldet,
dass zugesagte Manuskripte auch nach mehrmaliger Fristenverlängerung nicht geliefert
wurden. Der „Ausfall“ von Manuskripten mit Porträts von Historikern war freilich zahlen-
mäßig weit gravierender. Insgesamt waren für das vorliegende Buch zusätzlich die Porträts
Otto Brunners, Adolf Helboks, Erna Patzelts, Alfred Francis Přibrams, Oswald Redlichs,
Balduin Sarias, Samuel Steinherz’, Lucie Vargas und Hermann Wopfners vorgesehen. Ei-
nige dieser Personen hätten bereits im ersten Band porträtiert werden sollen1. Alexander
Pinwinkler, selbst Autor eines Beitrags im ersten Band, äußerte 2005 die Meinung, dass
für eine kritische Auseinandersetzung mit Paradigmen und Tendenzen in der österreichi-
schen Geschichtswissenschaft während des 20. Jahrhunderts bis ca. 1950 die ausführli-
1 Ein ebenfalls für den ersten Band erarbeiteter Beitrag wurde an anderer Stelle publiziert, siehe Michael Hoch-
edlinger, Lothar Groß 1887–1944. Zur Geschichte des österreichischen Archivwesens in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts, in : Archivalische Zeitschrift 89 (2007) 45–118. Hingewiesen sei zudem auf die Porträts
Hans Uebersbergers, Alois Hajeks und Carl Patschs sowie anderer Historiker in : Osteuropäische Geschichte in
Wien. 100 Jahre Forschung und Lehre an der Universität, hg. v. Arnold Suppan, Marija Wakounig, Georg
Kastner (Innsbruck 2007), und auf Martina Pesditschek, Barbar, Kreter, Arier. Leben und Werk des
Althistorikers Fritz Schachermeyr 1–2 (Saarbrücken 2009).
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Österreichische Historiker
- Untertitel
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Band
- 2
- Autor
- Karel Hruza
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78764-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 678
- Schlagwörter
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Kategorie
- Biographien