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Andrea Rzihacek und Christoph Egger
Michael Tangl (1861–1921)
Ein Österreicher in Berlin
I. Wolfsberg – Wien – Marburg – Berlin : Lebenslauf und
wissenschaftliche Karriere
Im Hinblick darauf, dass eine umfassende moderne und
wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werdende Biogra-
fie Michael Tangls bereits existiert1, mag es hier genügen,
die wesentlichen Stationen seines Lebens nur kurz zu um-
reißen. Geboren am 26. Mai 1861 in Wolfsberg in Kärn-
ten, entstammte Tangl einer durchaus kleinbürgerlichen
– sowohl Vater als auch beide Großväter waren Bäcker –
katholischen Familie. Wieweit das Vorbild seines bereits
1866 verstorbenen Großonkels Karlmann Tangl, den er
freilich kaum gekannt haben kann, Einfluss auf die spätere
Berufswahl ausgeübt haben mag, ist nicht bekannt. Karl-
mann Tangl, Philologe und Historiker, hatte Lehrstühle
in Lemberg (Lwów, Lwiw) und Graz bekleidet und sich in
seinen historischen Arbeiten vor allem mit der Geschichte
Kärntens und Innerösterreichs beschäftigt. Mit der Berufung nach Graz war ihm, wie
er selbst sagte, ein Herzenswunsch erfüllt worden, da er Kärnthner durch Geburt, Steier-
märker durch Neigung und vor allem Deutscher durch Gesinnung sei2. Wie sein Großonkel
1 Annekatrin Schaller, Michael Tangl (1861–1921) und seine Schule. Forschung und Lehre in den Historischen
Hilfswissenschaften (Pallas Athene. Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 7, Stuttgart 2002). Die
Biografie Tangls ist in dieser detaillierten Studie eingebettet in das Umfeld der wichtigsten wissenschaftlichen Institu-
tionen, mit denen er in Verbindung stand, und berücksichtigt so gut wie lückenlos alle gedruckten und ungedruck-
ten Quellen zu seinem Leben, wobei seine Lehrtätigkeit und seine zahlreichen Schüler besondere Berücksichtigung
finden. – Für vielfältige Unterstützung danken wir dem Bibliothekar des IÖG Dr. Paul Herold, der stellvertretenden
Leiterin der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin Dr. Jutta Weber, dem
Bibliothekar der MGH in München, Dr. Arno Mentzel-Reuters, dem Archivar der ÖAW Dr. Stefan Sienell, dem
Herausgeber Dr. Karel Hruza, dem Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt sowie den Universitätsbibliotheken in
Hamburg, Köln und München.
2 Zu Karlmann Tangl vgl. Constant v. Wurzbach, Art. „Tangl, Karlmann“, in : Biographisches Lexikon des
Abb. 1 : Michael Tangl 1893
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Österreichische Historiker
- Untertitel
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Band
- 2
- Autor
- Karel Hruza
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78764-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 678
- Schlagwörter
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Kategorie
- Biographien