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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
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Michael Tangl (1861–1921) 43 erhielt Tangl auch diese administrative Aufgabe übertragen79. In den fünf Briefen, die sich von Tangls erstem Rom-Aufenthalt in Sickels Nachlass erhalten haben80, nehmen daher Antworten auf Anfragen zum Liber Diurnus viel Raum ein. Außerdem finden sich Berichte über verschiedene Institutsangelegenheiten und Erledigungen, die Sickel seinem römischen „Statthalter“ übertragen hatte, vor allem aber ausführliche Berichte über die Durchsicht von Archivbeständen, die Tangl im Rahmen der „gemeinsamen Arbeiten“81 der Stipendiaten zugewiesen bekommen hatte. Tangl befasste sich vor allem mit dem Ar- chiv der Engelsburg und gab Sickel detailliert Auskunft über die dabei gemachten Funde. So erwähnt ein Brief vom 19. Mai 188882 – Für die Zeit Eugen III drei Stücke in A. I C. XI No 1–3 […] und No 3 (1151 Sept 5) Sofia, Witwe eines gewissen Miccinus, schenkt dem Papste ein Haus in der Leostadt, gegenüber der Kirche des S. Vincentius und dem novum palatium des Papstes – ein Stück, das Tangl in seiner ersten wissenschaftlichen Veröffentlichung überhaupt, einer Miscelle mit Dokumenten zur Baugeschichte des vatikanischen Palastes, abdruckte83. Die Durchforschung des Engelsburg-Archivs beschäftigte Tangl auch noch bei seinem zweiten, von Ende Dezember 1888 bis Ende Juni 1889 dauernden Rom-Auf- enthalt ; zusätzlich hatte er sich nun auch mit dem Archiv der Konsistorialkongregation zu befassen, für dessen Benützung Sickel, der Anfang 1889 selbst in Rom weilte, die Erlaubnis erwirkt hatte84. Vor allem aber hatte Tangl, wie aus Briefen besonders an seinen Lehrer Mühlbacher, mit dem ihn ein offenkundig weit persönlicheres Verhältnis verband als mit Sickel, erkennbar ist, nun „sein“ Thema gefunden, dessen Erkundung und Durch- forschung ihm die Abfassung einer Dissertation ermöglichen und später auch für seine Habilitation eine bedeutende Rolle spielen sollte. Die im März 1889 brieflich gegenüber 79 Eine Regelung, die Ottenthal gewisse Bedenken verursachte, da er befürchtete, dass Tangl den Erfordernissen der Aufgabe nicht gewachsen sein würde, vgl. Rudolf, Geschichte (wie Anm. 68) 30 ; Schaller, Tangl (wie Anm. 1) 34. 80 IÖG, NL Sickel : 12.01.1888, 05.05.1888, 19.05.1888, 23.05.1888, 20.07.1888 (dieser Brief bereits aus Wolfsberg, wo Tangl seine Ferien verbrachte). 81 So die Bezeichnung in einem Brief an Mühlbacher (Rom 09.03.1889, IÖG, NL Mühlbacher, siehe unten Anm. 84). 82 IÖG, NL Sickel. 83 Michael Tangl, Zur Baugeschichte des Vatikan, in : MIÖG 10 (1889) 428–442, hier 433 Nr. 1. 84 Brief Tangls an Mühlbacher, 09.03.1889, IÖG, NL Mühlbacher : Wie Herr Professor daraus ersehen, liege ich so tief in päpstlicher Diplomatik begraben, als mir das die Betheiligung an den gemeinsamen Arbeiten gestattet, bei welchletzteren mir das Consistorial-Archiv und die Einzelakten des Engelsburg-Archivs obliegen, während Engel- mann über den Brevenbüchern brütet. Vgl. auch die Erwähnung Tangls in einem Bericht Sickels an das Unter- richtsministerium : zu einem ersten Besuch im Consistorial-Archiv nahm ich Tangl mit. Außerdem unterstützte Tangl Sickel bei der Durchsicht der Lateranregister : Kardinal Joseph Hergenröther hatte Sickel gestattet, diese von ihm selbst zu privaten Studien benützten Bände in seiner Wohnung einzusehen, um sie für die Geschichte Maximilians auszubeuten […] zuerst mir und jetzt Tangl, welcher mit dieser Arbeit die Nachmittagsstunden aus- füllt (gedruckt in Goldinger, Österreich [wie Anm. 68] 49–52, hier 49 und 51).
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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