Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 44 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 44 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2

Bild der Seite - 44 -

Bild der Seite - 44 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2

Text der Seite - 44 -

44 Andrea Rzihacek und Christoph Egger Mühlbacher geäußerte Feststellung liege ich so tief in päpstlicher Diplomatik begraben85 war das Resümee eines ausführlichen Berichtes über die Entdeckung einer bisher unbe- kannten Überlieferung des Liber cancellariae apostolicae in der Redaktion des Dietrich von Nieheim im Fondo Ottoboni der Vatikanischen Bibliothek86, die ihn nicht nur in die Lage versetzte, wesentliche Korrekturen zu einer gerade erschienenen Ausgabe dieses Wer- kes durch Georg Erler zu liefern87, sondern auch Ottenthals Edition der Kanzleiregeln88 zu ergänzen. Ein weiterer bedeutsamer Fund glückte Tangl nur wenige Wochen später in der damals noch nicht zur Vatikanischen Bibliothek gehörigen Bibliotheca Barberiniana. Am 19. März und am 5. April 1889 berichtet er Mühlbacher ausführlich von seiner Ent- deckung des zweiten Teils der Redaktion des Kanzleibuches durch Dietrich von Nieheim. Vor dem Hintergrund dieses Neufundes erwies sich nun Erlers Ausgabe noch klarer als nicht nur in der Ausführung, sondern auch schon der Anlage nach verfehlt : Sickel sowohl als auch Ottenthal sind jetzt dafür, dass ich auch die Untersuchung über den L. I. C. wieder aufnehme und ausser dem hier erreichbaren Material vor allem auf der Rückfahrt den Codex des spanischen Collegs in Bologna nochmals vergleiche, dem seinerzeit Merkel seine Bruch- stücke über Kanzleiordnungen entnommen hatte ; der C. Vat. 3984 bietet die Taxverordnung Johanns XXII. in ungleich vollständigerer und klarerer Weise als die bei Erler gedruckte Bulle ‚Pater familias‘. Bei Übersicht des ganzen Materials […] wird sich dann ja über die Frage der Verwertung wohl entscheiden lassen, wobei ich persönlich schon jetzt Ihrer Meinung bei- pflichte, dass eine einheitliche Ausgabe des ganzen Kanzleibuches das allervernünftigste wäre89. Offenkundig hatte Mühlbacher, der damals auch für die Redaktion der MIÖG zustän- dig war, Tangl sofort um eine kurze Anzeige seines Fundes gebeten, denn im Brief vom 85 So Tangls Formulierung im oben (Anm. 84) zitierten Brief an Mühlbacher. 86 Ebd.: Ich habe nämlich in Cod. Ottob. 911 ein Erler vollständig entgangenes Exemplar des Liber cancellariae gefunden ; die Schrift deckt sich vollständig mit der unter Urban VI. und Bonifaz IX. üblichen Registerschrift ; dies sowie Zusätze im Context führen mich zu dem sicheren Ergebnis, dass dies Exemplar unter Bonifaz IX. in der päpst- lichen Kanzlei angelegt wurde ; Codex authenticus ist es also wohl so wenig wie die einzige Hs., nach welcher Erler seine Ausgabe veranstaltete. In wieweit aber wenigstens eine Einflussnahme des damals in der päpstlichen Kanzlei ja wohl noch thätigen Autors angenommen werden kann, muss ich noch untersuchen. An den l. cancellariae schliesst sich eine Ottenthal entgangene recht gute und vollständige Hs. der Regulae cancellariae, die ich c. 1410 setzen möchte, weil bis zum 4. Pontificatsjahr Gregors XII. alles von einer Hand herrührt, während die Verordnungen aus den späteren Jahren dieses Papstes in wechselnder Schrift folgen. Zugleich will ich auch dem Verhältnis des l. canc. zum Cod. Vat. 3984, auf den bereits Ottenthal Regulae canc. XLI hingewiesen, näher nachgehen. 87 Der Liber cancellariae apostolicae vom Jahre 1380 und der Stilus palatii abbreviatus Dietrichs von Nieheim, hg. v. Georg Erler (Leipzig 1888). 88 Vgl. oben Anm. 76. 89 Tangl an Mühlbacher, 05.04.1889, IÖG NL Mühlbacher. Es folgt eine scharfe Kritik von Details der Erler’schen Ausgabe – ich habe offen gesagt die wohlwollende Recension Ottenthals mit ihren ganz versteckten Hieben nie begriffen. Ottenthals Besprechung findet sich in : MIÖG 9 (1888) 679–682.
zurück zum  Buch Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2"
Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Österreichische Historiker