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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
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Michael Tangl (1861–1921) 47 kritisierte, der ebenfalls den Codex des Collegio di Spagna in Bologna sowie eine auch Tangl aus eigenem Studium bekannte Handschrift der Bibliotheca Marciana in Venedig für eine Untersuchung des päpstlichen Kanzleiwesens genützt hatte. Er wies dem Autor zahlrei- che Flüchtigkeiten und verfehlte Interpretationen nach102, was Simonsfeld zu einer Replik veranlasste, die von Tangl beantwortet wurde, worauf wiederum Simonsfeld entgegnete103. Ebenso beginnt in diesen Jahren die lange Reihe der unzähligen in verschiedenen Zeitschrif- ten veröffentlichen Anzeigen und Notizen, in denen Tangl meist knapp, aber gehaltvoll Bücher und Aufsätze anderer Autoren bekannt machte und mitunter wichtige sachliche Anmerkungen und Stellungnahmen gab104. Hauptbeschäftigung neben seiner beruflichen Tätigkeit blieb aber die Arbeit an den päpstlichen Kanzleiordnungen. In Anknüpfung an das – allerdings umfassender ange- legte – Vorhaben von Diekamp105 und in Ausführung seiner wiederholt geäußerten Pläne erarbeitete er eine Sammlung von Texten, die er unter dem Begriff „Kanzleiordnungen“ zusammenfasste. Dieses Vorhaben konnte er bei zwei weiteren Rom-Aufenthalten 1891 wesentlich fördern, so dass er Sickel brieflich seine Hoffnung mitteilen konnte, das Ma- nuskript bis Ostern 1892 im Wesentlichen abschließen zu können106. Im Zuge der Arbeit 102 MIÖG 12 (1891) 187–191, dort 190 das harte Resümee : Denifle wies einst in einer Abhandlung über die Registerfrage […] auf die Höhe hin, die die Kaiserdiplomatik durch Genauigkeit und Sorgfalt der Einzelforschung erklommen und schloß mit den Worten : ‚Auf keinem anderen Wege kann die päpstliche Diplomatik dieselbe errei- chen‘. Mit flüchtig hingeworfenen Bemerkungen und dem eiligen Abklatschen einiger Codexblätter ist ihr kaum ein Dienst geleistet. 103 Mit sehr kritisch-ironischen Anmerkungen erwähnt in zwei Briefen Tangls an Mühlbacher (Rom, 12.04.1891 und Wien, 08.08.1891, IÖG, NL Mühlbacher). Die Formulierung der Briefe läßt vermuten, dass die Kontroverse in den MIÖG gedruckt werden sollte, doch ist dort nichts davon zu finden. Da weder Simonsfeld selbst in einem weiteren einschlägigen Aufsatz (Neue Beiträge zum päpstlichen Urkundenwe- sen im Mittelalter und zur Geschichte des 14. Jahrhunderts, in : Abh. München 21 [1898] 333–425) noch Tangl in seiner Besprechung dieser Arbeit (Deutsche Zs. für Geschichtswissenschaft 8 N.F. 2 Monatshefte [1897/98] 158–162) etwas davon erwähnt, scheinen die Kontrahenten doch von einer Veröffentlichung ab- gesehen zu haben. 104 Bedauerlicherweise bleiben die kleinen Anzeigen und Notizen in der Tangl-Biografie Schallers unberücksich- tigt. Gerade durch sie ließe sich unsere Kenntnis seiner Stellung in der zeitgenössischen geschichtswissen- schaftlichen Diskussion, die sich doch gerade auch in solchen Kleintexten abspielte, wesentlich bereichern, vgl. das Verzeichnis der Rezensionen in Schaller, Tangl (wie Anm. 1) 368–375 und die Vorbemerkung dazu. 105 Vgl. neben der oben (Anm. 96) zitierten Äußerung Diekamps seine Briefe an Sickel vom 30.12.1883, 27.12.1884 und 08.05.1885 (gedruckt in Sickel, Römische Erinnerungen [wie Anm. 68] 270f. Nr. 7, 273–276 Nr. 10f.), den von Mühlbacher verfassten Nachruf in MIÖG 7 (1886) 206f., die ausführliche Wid- mung an Diekamp in Erler, Liber cancellariae (wie Anm. 87) III–IV, und Sickel in seinem Bericht über das Istituto Austriaco di studii storici in Rom in MIÖG 13 (1892) 367–376, hier 369. 106 Tangl an den in Rom weilenden Sickel, 30.11.1891 : Die grössere Edition hoffe ich bis Ostern druckfertig zu haben […]. IÖG, NL Sickel. Der Brief enthält unter anderem Antworten auf Anfragen Sickels, die dieser be-
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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