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Michael Tangl (1861–1921) 83
1921 August 15, Postkarte an August von Jaksch
Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, NL August von Jaksch.
Lieber Freund ! Mittwoch d. 17. d. M. möchte ich meine Besichtigung des Herzogs-
stuhls ausführen und zwar in der Weise, daß ich wegen des elenden Bahnanschlusses
nach St.
Veit bei meiner Ankunft in Klagenfurt ½ 8h Vormittag die Straßenbahn bis zum
Theater und von dort weiter nach Annabichl benütze und das kurze weitere Stück gehe.
Ich hoffe auf diese Weise bereits etwa um 9 h beim Herzogstuhl sein zu können, um dann
für den 2. Teil des Vormittags noch Maria-Saal mitzunehmen. Deine freundliche Beihilfe
erbitte ich mir nur für den Fall, wenn ich deiner Vermittlung bedürfte, um durch das
Eisengitter zum Stein selbst und seinen beiden Inschriften zu gelangen.
Mit besten Grüßen dein M. Tangl.
Maria-Rain 15.VIII.1921
1921 November 24, Berlin : Eberhard Tangl an August von Jaksch
Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, NL August von Jaksch. Unterstreichungen im Brief.
Hochverehrter Herr Archivdirektor !
Es freut uns herzlich, dass die Photographie meines lieben Vaters258 in so hohem Masse
Ihren Beifall gefunden hat. Meine Mutter wird Ihnen mit grossem Vergnügen, sobald die
Vervielfältigungen fertig geworden sind, ein weiteres Exemplar der selben Aufnahme für
Ihr eigenes Arbeitszimmer übersenden. Die im Brief erwähnten Bilder aus der jüngeren
Zeit konnten wir leider nicht beifügen, weil die hohe Behörde Schwierigkeiten machte,
wollen aber versuchen, ob wir bei der nächsten Gelegenheit mehr Glück haben. Beilie-
gend259 lege ich die angefangene Arbeit über „die Einsetzung des Kärntner Herzogs“ samt
allen Vorarbeiten und Notizen vertrauensvoll in Ihre Hände. Mein Vater hoffte den Auf-
satz, wie er an Prof. Perels schrieb, „binnen 3 Tagen“ nach seiner Rückkehr zu vollenden.
Leider muss ich nach allerdings flüchtiger Durchsicht der Aufzeichnungen gewisse Zwei-
fel hegen, ob es Ihnen möglich sein wird, die Arbeit so rasch zum Abschluss zu bringen,
weil sie doch nicht so weit vorgeschritten ist, wie man nach der Mitteilung an Perels an-
nehmen sollte ; das Schwergewicht der Untersuchung lag wohl auf der wirklich druckferti-
gen, kritischen Zergliederung von Johann v. Viktring’s Bericht und dieser Teil allein wäre
258 Laut freundlicher Auskunft von Mag. Martin Stermitz (Kärntner Landesmuseum) ist die Fotografie Tangls,
die seine Witwe Jaksch übersandt hatte, nicht im Museum vorhanden. Sie wurde möglicherweise im Zweiten
Weltkrieg vernichtet.
259 Die Arbeit, die Tangl angekündigt hatte (vgl. oben Anm. 162), ist nie erschienen ; das Manuskript dürfte
verschollen sein.
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Österreichische Historiker
- Untertitel
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Band
- 2
- Autor
- Karel Hruza
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78764-8
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 678
- Schlagwörter
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Kategorie
- Biographien