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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 122 -
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122 Peter Herde davon ablenken können, dass die Erforschung der fränkischen Geschichte, die bisher vielfach den lokalen historischen Vereinen zugefallen war, durch Chroust eine über- greifende Organisation erhalten hatte, die sich gegen das Übergewicht Münchens zu behaupten versuchte. Aber auch sonst war Chroust bestrebt, in die breite Öffentlichkeit zu wirken. Im Jahre 1918 war er Mitgründer der Volkshochschule Würzburg, deren Vorsitzender er 1921 wurde138. Von großer Bedeutung für die Universität Würzburg ist bis zum heutigen Tage, dass Chroust, der bereits 1919 angesichts der wirtschaftlichen Notlage zur Unterstützung von Angehörigen der Universität eine „Wirtschaftliche Vereinigung an der Universität Würz- burg“ ins Leben gerufen hatte139, im Jahre 1921 die Initiative zur Gründung einer Ge- sellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg ergriff, deren Geschichte Dieter Schäfer eine historisch-kritische Darstellung gewidmet hat140. Chroust gewann dafür den ihm aus der Gesellschaft für fränkische Geschichte nahestehenden Er- wein Graf von Schönborn-Wiesentheid als ersten Vorsitzenden. In Zusammenarbeit mit der Universität, wo Chroust 1920/21 zum ersten Male Dekan der Philosophischen Fa- kultät geworden war, konstituierte sich die Gesellschaft, in der Chroust als erster Schrift- führer eine führende Position einnahm, am 3. Dezember 1921 und gewann zahlreiche potente Förderer aus Adel, Industrie, Handel und Bankgewerbe, darunter den Großkauf- mann Josef Neckermann. Ziel war es nach den Worten Chrousts, zu verhindern, „daß unser Land im Wettlauf um die geistige Geltung noch weiter zurückbleibt“141. Die folgenden Jahre brachten den Höhepunkt des Ansehens, das Chroust in der Uni- versität genoss. Neben Lehrer und Forscher war er in höherem Maße als damals üblich ein ausgezeichneter Wissenschaftsorganisator ; für das Studienjahr 1924/25 wurde er, wenn auch erst im dritten Wahlgang, zum Rektor gewählt142. Aber seine Gegner warteten nach den Worten von Dieter Schäfer nur auf eine günstige Gelegenheit, ihn erneut in Schwie- rigkeiten zu bringen143. Diese bot sich im Jahre 1927, als der vom Kellner zum Berliner Großhotelier aufgestiegene Curt Elschner, Mitglied der Fördergesellschaft, der Universi- schichte der „Würzburger Urkunden“ in den letzten 150 Jahren, in : Würzburger Diözesangeschichtsblätter 16/17 (1954/55) 388ff.; Walter Jaroschka, Franken in Geschichte und Gegenwart der staatlichen Archive Bayerns, in : Jb. für fränkische Landesforschung 40 (1980) 1ff. 138 Walter Ziegler, Die Universität Würzburg im Umbruch (1918–20), in : Vierhundert Jahre Universität Würzburg (wie Anm. 63) 217. 139 Grundlegend auch für das Folgende ist Dieter Schäfer, Freunde und Förderer der Universität Würzburg. 80 Jahre Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg (Stuttgart 2001) 19ff. 140 Ebd. 141 Erster Jahresbericht der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften bei der Universität Würzburg für das Jahr 1921/22 (Würzburg 1922) ; vgl. Schäfer, Freunde (wie Anm. 139) 50. 142 Schäfer, Freunde (wie Anm. 139) 19, 73. 143 Ebd. 85.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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