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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 219 -
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Martin Wutte (1876–1948) 219 des „Kärntner Freiheitskampfes“ publiziert worden79. Thematisch hat sich Wutte mit dem Bildungs-, Statistik- und Verkehrswesen und Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft beschäftigt : Diplomatie-, Lokal-, Militär-, Presse-, Rechts-, Siedlungs-, Vereins- und Wirtschaftsgeschichte, historische Geografie, Karthografie, Heimat- und Volkskunde ; Bildbeschreibungen in kunsthistorischen Bänden und Beiträge für Lehrbuchsammlun- gen runden sein publizistisches Schaffen ab. Einen herausragenden Forschungsschwer- punkt bildet die Beschäftigung mit Sprachen- und Nationalitätenthemata. Ungeachtet der Frage, wie diese Veröffentlichungen zu spezifizieren sind, der Frage nach der Qualität und des quantitativen Umfanges etc., lassen sich aus dem Schriftenverzeichnis drei Er- kenntnisse ableiten. Erstens : Wutte war nicht nur im Wissenschaftsbetrieb, sondern im öffentlichen histo- risch-politischen Raum, zwar vor allem in Kärnten80, aber auch darüber hinaus, präsent. Er war, modern ausgedrückt, ein überaus aktiver Medienmensch. Zweitens : Wuttes Credo, dass die Geschichtsforschung der gegenwärtigen Politik dienen müsse, ist nicht graue Theorie geblieben. Schon während des Ersten Weltkrieges leistete er, wie viele seiner Zeitgenossen aus dem Gelehrten- und Intellektuellenkreis81, Beiträge, die auf eine moralische Aufrüstung der Frontsoldaten und Zivilbevölkerung abzielten82 ; während des Zweiten Weltkrieges ist Wuttes Publikationsarbeit anderweitig gebunden, lediglich fünf mit Wutte signierte Artikel erschienen in Presseorganen83. zeichnet sich mit dem Decknamen ‚Carinthiacus‘. Doch dürfte er kaum ein Kärntner sein, denn mehrfache Ungenauigkeiten, Fehler und sonstige Kennzeichen lassen in dem Verfasser mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mitglied jenes Kreises von Laibacher Politikern vermuten, die schon einmal soviel Unheil über Kärnten gebracht haben.“ Zitiert nach Wutte, Lobmeyer, Minderheiten in Kärnten und Slowenien (wie Anm. 57) 6. 79 Prozent- und Größenangaben wurden vom Verfasser auf der Grundlage des von Tosoni zusammengestellten „Verzeichnis[ses] der Schriften Wuttes in chronologischer Reihenfolge“ errechnet. 80 Wutte hat, bedingt durch seine Funktion „als Konservator der Zentralkommission für Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler für Oberkärnten (1913 bis 1921)“ zahlreiche Herrschafts-, Stadt- und Markt- archive in Oberkärnten und „gelegentlich meiner Forschungen für den historischen Atlas“ Archive in Un- terkärnten kennengelernt. Im Zuge dieser Besuche veranlasste er „Besitzer, ihre Archive käuflich oder unter Vorbehalt des Eigentumsrechtes dem Landesarchiv zur Aufbewahrung zu überlassen“, so Wutte, Lebenslauf 1949 (wie Anm. 36) 7. 81 Vgl. dazu : Österreich und der Große Krieg 1914–1918. Die andere Seite der Geschichte, hg. v. Klaus Amann, Hubert Lengauer (Wien 1989) bes. 23–192. 82 Hinweise auf dementsprechende Beiträge bei Tosoni, Wutte (wie Anm. 33) Schriftenverzeichnis 126–128. 83 Zeitgemäße Erinnerungen, in : Kärntner Grenzruf, 19.06.1940, Nr. 169 5 ; Die Kärntner Frage in St. Ger- main, in : Kärntner Grenzruf, Sonderbeilage 20 Jahre Volksabstimmung, 10.10.1940 6f.; Klagenfurt, Stadt der Treue, in : Kärntner Zeitung, 09.10.1942, Nr. 278 Titelseite f.; Heinrich Ritter von Srbik, in : Kärntner Zeitung, 19./20.12.1942, Nr. 349/350 Titelseite f.; Hans Kloepfer und Kärnten, in : Kärntner Zeitung, 11.07.1944, Nr. 189 3.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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