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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 226 -
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226 Ulfried Burz 1919 veröffentlichte und bis weit in die Gegenwart wirkende Studie „Die utraquistische Volksschule in Kärnten“, die aussagekräftiges Quellenmaterial birgt, muss vor diesem Hintergrund interpretiert werden109. Die Ausführungen Wuttes im „Monatsblatt des Allgemeinen Deutschen Schulverei- nes“ erinnern an den politischen Auftrag der „Südmark“, bilanzieren deren Wirken als positiv und enden mit einer Kritik an slowenisch-nationalen Aktivisten110. Ein Jahr zu- vor hatte sich Wutte in einer weiteren Schrift der „Südmark“ vorwiegend mit sprach- lichen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen in Kärnten auseinandergesetzt. Das bedeutungsvolle Adjektiv „landfremd“, das später immer wieder in seinen Publikatio- nen verwendet wurde und dessen mental-psychologische Wirkung bis in die Gegenwart reicht111, hat seine Geburtsstunde : „Allerdings stehen an der Spitze der Bewegung noch meist landfremde Leute. Aber diese besitzen bereits in verschiedenen Landesteilen einen starken Anhang.“ Und Wutte wirft einen warnenden Blick in die Zukunft, weil die künf- tige Verkehrserschließung Kärntens Richtung Süden das Deutschtum bedroht, und bringt nicht nur seine Sicht der Dinge, sondern formuliert nationalpolitische Ziele112. In einer 109 Martin wutte, Die utraquistische Volksschule in Kärnten. Zur 50jährigen Jubelfeier des Reichsvolksschul- gesetzes vom 14. Mai 1869 (Klagenfurt 1919). Einen aufschlussreichen Überblick zur Schulgeschichte im 20. Jahrhundert bietet : Theodor Domej, Das Schulwesen für die Bevölkerung Südostkärntens, in : Die Kärntner Slovenen 1900–2000. Bilanz des 20. Jahrhunderts hg./izd. Andreas Moritsch, redaktionelle Be- treuung/uredila Tina Bahovec (Unbegrenzte Geschichte – Zgodovina brez maja 7, Klagenfurt/Celovec/ Ljubljana/Laibach/Wien/Dunaj 2000) 29–66. 110 Wutte, Fortschritte des Deutschtums (wie Anm. 101) Sp. 89 : „Die wirtschaftliche Stärkung des Deutsch- tums in den deutsch-slowenischen Ländern ist hauptsächlich Aufgabe des Vereins ‚Südmark‘. Erst 17 Jahre besteht die ‚Südmark‘ und doch kann sie schon auf Erfolge hinweisen. Abgesehen von den vielen Unterstüt- zungen, die bedrängten Volksgenossen in slowenischem Gebiet gewährt wurden, hat die deutsche Sprache in mehreren Gemeinden, in denen Südmarkortsgruppen gegründet wurden, bedeutend zugenommen, auch in solchen, wo sie früher zurückgegangen ist. In jüngster Zeit denkt man auch daran, an besonders wichtigen Punkten Deutsche anzusiedeln ; das ist jedoch sehr schwierig und braucht vor allem viel Geld. Daß aber die deutsche Sprache aus der Schule nicht verschwinde, dafür sorgt der ‚Deutsche Schulverein‘, allen voran die rührige Ortsgruppe in Klagenfurt und ihr Obmann Direktor Steinlechner, der sich um das Deutschtum in Kärnten durch seine aufopfernde Tätigkeit Verdienste erworben hat, wie kein zweiter. In den 25 Jahren des Bestehens hat der Schulverein 187 000 Kronen für Schulzwecke in Kärnten gespendet, 25 Unterstützungen für Schulhausbauten in den Grenzgemeinden gewährt und sich dadurch einen maßgebenden und schwer zu beseitigenden Einfluß auf die Unterrichtssprache dieser Schulen verschafft. Zehn Unterstützungen fallen in die Umgebung von Klagenfurt, wo die deutsche Sprache tatsächlich auch die größten Fortschritte gemacht hat. An diesen Schulvereinsunterstützungen stolpern die slowenisch-nationalen Heißsporne, wenn sie in den Grenzgemeinden gegen die Schule mit deutscher Unterrichtssprache Sturm laufen.“ 111 Zur Wirkungsgeschichte ein erster entsprechender Literaturhinweis bei Pleterski, Slowenisch oder deutsch ? (wie Anm. 104) 44. 112 Martin Wutte, Zur Sprachenkarte von Kärnten, in : Mitteilungen des Vereines Südmark, 6. Nebelmonds Nr. 3 (Graz 1906) 99–101 : […]„wenn einmal die Karawankenbahn Kärnten mit Krain verbinden wird, so
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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