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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
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Martin Wutte (1876–1948) 247 mit zahlreichen Aufgaben konfrontiert. In einer Abschrift des Tätigkeitberichtes, den ich im Sinne der Kärntner Archivordnung an den Reichsstatthalter erstattet habe183, resümierte er u.a.: So hatte ich, abgesehen von 2 streng vertraulichen Denkschriften vom März 1942, der Reihe nach zu verfassen : Auf Ersuchen des Grenzlandamtes 4 Denkschriften über das Mieß- tal, Windischgraz und Mahrenberg, das Aßlinger Dreieck und Oberkrain, auf Ersuchen des Regierungspräsidenten Pawlowski eine Denkschrift über Kärntens Eigenständigkeit184. Dem Bericht waren Beilagen in Form von sechs Sonderdrucken angefügt, vermutlich Ausfüh- rungen Wuttes, die bereits veröffentlicht worden waren. Über den Inhalt der 2 streng vertraulichen Denkschriften ist bis heute nichts bekannt geworden. 1985 hat Neumann ein weiteres Tätigkeitsfeld des in die Jahre gekommenen Wutte erschlossen. Ausführlich schildert er dessen Engagement kurz vor Kriegsende und nach dem 8. Mai 1945 und dass der Historiker „sein Ziel mit staunenswerter Energie und ohne Rücksicht auf seine Person“ für das in seinen territorialen Grenzen gefährdete Kärnten verfolgt hat. Dass Wutte keine Rücksicht auf seine Gesundheit nahm, war zweifellos der Fall. Hinsichtlich der Autorenschaft von relevantem Schrifttum hielt sich der historisch- politisch gebildete Gelehrte nach dem Kriegsende bedeckt. Zutreffend ist, dass „beim Lesen der Memoranden sowie anderer in dieser Zeit ohne Verfasserangabe erschienener gleichgerichteter Publikationen […] jedem mit dem Stil von Wutte Vertrauten klar [wird], daß hier zumindest mit seiner Mitarbeit zu rechnen ist.“185 1986 setzte sich Neumann eingehender mit Wutte und dessen Wirken in der NS- Zeit auseinander und lieferte eine erste Ergänzung zum 1949 verkürzten Autograf Wut- tes186. Neuman bedauert, dass „in Wuttes posthum gekürzt veröffentlichtem Lebensbe- richt187 […] leider ein für uns heute wichtiger Satz weggelassen [wurde] ; darin heißt es : ‚Über meine Stellung zum Nationalsozialismus und was ihm folgte mich zu äußern, wäre verfrüht.‘“188 Im Zentrum der Studie steht eine von Wutte unterfertigte, mit 19. September 1943 datierte Denkschrift, der etliche Beilagen189 angefügt sind, die an seinen 183 Wutte an den Generaldirektor der Staatsarchive, o. O. 24.08.1942, KLA, Archivregistratur Zl. 200/1942. 184 Martin Wutte, Bericht über meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Leiter des Reichsgauarchivs Kärnten vom Jänner 1940 bis Juli 1942, Klagenfurt, 14.08.1942, KLA, Archivregistratur Zl. 200/1942, Hervorhebungen nach Vorlage. 185 Neumann, Einleitung (wie Anm. 2) XIX und XXI. 186 Neumann, Urteil (wie Anm. 22). 187 Anm. Burz : Verweis auf Wutte, Lebenslauf 1949 (wie Anm. 36) 3–7. 188 Wutte, Lebenslauf 1949 (wie Anm. 36) 3–7, zitiert nach Neumann, Urteil (wie Anm. 22) 21f. 189 Dabei handelt es sich um einen „Beschluss der vorläufigen Landesversammlung vom 28. September 1920“, eine „Proklamation des österreichischen Vertreters der Plebiszitkommission vom November 1920“, eine „Kundmachung der Kärntner Landesregierung vom 18. November 1920“ zwei „Führerreden“ im Reichstag (17.05.1933, 20.01.1938 ?) und eine „Erklärung des Landesrates Maier-Kaibitsch als Vertreter der Landesre- gierung 27. März 1938.“ Angaben nach Neumann, Urteil (wie Anm. 22) 17.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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