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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
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Seite - 264 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2

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264 Martina Pesditschek „Deutsche Einheit“5, wobei namentlich der erste Band dieses insgesamt vierbändigen Opus freilich über weite Strecken eher ein ideologisches als ein wissenschaftliches Werk darstellt, wie auch schon gleich nach Erscheinen festgestellt worden ist6. In beiden Ar- beiten versuchte Srbik vordem als inkompatibel angesehene Einstellungen und Haltun- gen (Metternichs Antinationalismus und den Deutschnationalismus einerseits bzw. die großdeutsche und die kleindeutsche Strömung andererseits) miteinander zu versöhnen. Persönlich war der „Mandarin“ Srbik weit weniger versöhnlich gestimmt ; auf veröf- fentlichte Kritik reagierte er typischerweise mit einer Replik, in der er seinen eigenen Standpunkt in beleidigtem Tonfall wiederholte7, und der Insubordination Viktor Bibls 5 Heinrich von Srbik, Deutsche Einheit. Idee und Wirklichkeit vom Heiligen Reich bis Königgrätz 1–4 (München 1935–1942, 1–2 München 21936, 1–2 München 31940) ; vgl. dazu Derndarsky, Österreich (Bibl.) bes. zweiter Teil ; ders., „Idee“ (Bibl.) 192–204 ; Moos, Bildungsbürgertum (Bibl.) 87–124 ; Pitcher, Srbik (Bibl.) 148–207 ; Karen Schönwälder, Historiker und Politik. Geschichtswissenschaft im Nationalsozialismus (Historische Studien 9, Frankfurt/M./New York 1992) 91–98 ; dies., Srbik (Bibl.) 532–539 ; Sweet, Writing (Bibl.) 37, 48–50, 55f. 6 Vgl. etwa Valsecchi, Srbik (Bibl.) bes. 68f. („È una concezione politica, non soltanto scientifica. Il senti- mento politico condiziona l’interpretazione storica, e la piega alle sue esigenze“, „atto di fede“, „questo im- pulso sentimentale“, „un’opera […], che […] ha tutto l’ampio volo di un’epopea“) und Golo Mann, Deut- scher Historismus, in der Exilantenzeitschrift „Mass und Wert“ 1, Heft 3 (Januar/Februar 1938) 479–498, hier 486f.; vgl. Tilmann Lahme, Golo Mann. Biographie (Frankfurt/M. 2009) 131. 7 Am bekanntesten sind dabei wohl seine Kontroversen mit Hedwig Hintze (über die Wertung der Großen Französischen Revolution, vgl. etwa Gerhard A. Ritter, Friedrich Meinecke und seine emigrierten Schü- ler, in : Friedrich Meinecke, Akademischer Lehrer und emigrierte Schüler. Briefe und Aufzeichnungen 1910–1977, eingel. und bearb. v. Gerhard A. Ritter [Biographische Quellen zur Zeitgeschichte 23, Mün- chen 2006] 13–111, hier 86f.), dem selbst großdeutsch empfindenden Grazer Historiker Raimund Fried- rich Kaindl (vgl. etwa Herbert Dachs, Österreichische Geschichtswissenschaft und Anschluß 1918–1930 [Veröff. des Historischen Instituts der Universität Salzburg, Wien/Salzburg 1974] 125, 191–193 : „ungemein scharfer Konflikt mit R. Fr. Kaindl“ ; Fritz Fellner, Die Historiographie zur österreichisch-deutschen Pro- blematik als Spiegel der nationalpolitischen Diskussion, in : ders., Geschichtsschreibung [Bibl.] 145–172, hier 155, 158f.; Martin-Fritz Knor, Raimund Friedrich Kaindl und die Wiener Schule [Dipl. Güttenbach- Pinkovac/Wien 21999] 94–96, 104–108, 115–126, 133–138 ; zu Kaindl allgemein siehe zuletzt Alexander Pinwinkler, Raimund Friedrich Kaindl [1866–1930]. Geschichte und Volkskunde im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik, in : Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Porträts, hg. v. Karel Hruza [Wien/Köln/Weimar 2008] 125–154) sowie den beiden „kleindeutschen“ Historikern Erich Bran- denburg und Fritz Hartung (vgl. etwa Pitcher, Srbik [Bibl.] 181–192). Zuletzt hielt es der Parteigenosse Srbik im Jahr 1950 für angebracht (Heinrich Ritter von Srbik, Die Bismarck-Kontroverse. Zur Revision des deutschen Geschichtsbildes, in : Wort und Wahrheit 5 [1950] 918–931, hier 925–929), dem Mitwisser des 20. Juli 1944 und KZ-Häftling Ritter „weitgehende Blickbindung“ sowie übergroßen „Positivismus und Realismus“ vorzuwerfen ; dass des durchaus konservativen Protestanten Ritters Replik (Gerhard Ritter, Zur „großdeutschen“ Frage, in : Wort und Wahrheit 6 [1951] 142–144) überhaupt abgedruckt wurde, haben die beiden Herausgeber der erzkatholischen „Monatsschrift für Religion und Kultur“, ein katholischer Priester sowie ein vormaliger Nazijournalist und nunmehriger CIA-Agent (der in seiner Dissertation Hitlers Ostpolitik
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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