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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 322 -
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322 Martina Pesditschek anderen erkennen ließ, wieder einen Anlass, um sich beleidigt fühlen zu können : In die- sem Jahr bemühte sich das NS-Opfer Walter Goetz299 um Srbiks Wiederwahl in die His- torische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Srbik seinerzeit vom 10. Juli 1942 bis zu Kriegsende sogar als Präsident vorgestanden war300 ; als dieser Versuch erfolglos blieb, bezeichnete Srbik die Zurückweisung als eine unverdient schwere Kränkung meiner Person301. 1950 unterstützte Srbik auch noch die Gründung der „Ranke- Gesellschaft“302, die namentlich in ihren ersten Jahren eindeutig „braun angehaucht“303 war und alte Kumpane Srbiks wie Schüssler, Karl Alexander von Müller und Harold Steinacker zu ihren Gründungsmitgliedern zählte. Ich mag geirrt haben, aber mein Irren war in jedem Fall weder verächtlich, noch nach meinen Begriffen strafbar, da ich mich weder gegen geschriebene noch gegen ungeschriebene Gesetze vergangen habe und Österreich durch einundvierzig effektive Jahre (ohne besondere Anrechnung der Kriegsjahre) nach meinen besten Kräften gedient habe (Derndarsky, Historie [Bibl.] 176). Als Resultat seines angeblichen schweren inneren Ringens und seiner angeblichen „schmerzerfüllten Grübelei“, von der alle seine Apologeten wie Hamann und Wandruszka zu berichten wissen, hatte sich also offenbar praktischerweise ein völliger Freispruch seiner eigenen Person ergeben. 299 Zu diesem grundlegend Wolf Volker Weigand, Walter Wilhelm Goetz 1867–1958. Eine biographische Studie über den Historiker, Politiker und Publizisten (Schriften des Bundesarchivs 40, Boppard am Rhein 1992). 300 Heiber, Frank (wie Anm. 118) 257 ; Schönwälder, Srbik (Bibl.) 529 ; Schulze, Geschichtswissen- schaft (wie Anm. 217) 36, 145f. (Ersuchen um Rücktritt, das „nicht ohne langanhaltende ‚Bitterkeit‘ hinge- nommen“ wurde) ; Zimmermann, Kulturpreise (wie Anm. 263) 99 ; vgl. Srbik, Korrespondenz (Bibl.) Nr. 345 und 350 Anm. 2. 301 Schulze, Geschichtswissenschaft (wie Anm. 217) 129, 153 Anm. 21 ; vgl. auch Weigand, Goetz (wie Anm. 299) 352. 302 Vgl. Michael Salewski, Die Ranke-Gesellschaft und ein halbes Jahrhundert, in : Historische Debatten und Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Jubiläumstagung der Ranke-Gesellschaft in Essen, 2001, hg. v. Jürgen Elvert, Susanne Krauss (Historische Mitteilungen Im Auftrage der Ranke-Gesellschaft 46, Stuttgart 2003) 124–142, hier 125 : „Zwar nicht formell, aber ideell war auch Heinrich Ritter von Srbik mit von der Partie, und Rein war stolz darauf, den berühmten österreichischen Historiker […] auf seiner Seite zu wissen. Er zitierte ihn in seinem Gründungsaufruf : ,Dem von Ihnen geplanten Unternehmen stehe ich mit lebendigstem Interesse und inniger Sympathie gegenüber. Der Wert einer historisch-politischen Monats- schrift, die dem unerhörten Überwuchern der Propaganda auf wissenschaftlichem Weg entgegentreten soll, erscheint auch mir aus dringender Notwendigkeit zu bejahen […]‘.“ 303 So jetzt auch das Urteil von Salewski (ebd.) 131 ; vgl. auch schon Walther Hofer, Der mißbrauchte Ranke. „Konservative Revolution“ in der deutschen Geschichtsschreibung ?, in : Der Monat 7, Heft 84 (1955) 542–547 ; Schulze, Geschichtswissenschaft (wie Anm. 217) 205.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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