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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
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330 Stefan Lehr mit einem Exkurs von Tomáš Borovský Als Forscher ist der Schüler von Emil Werunsky4 vor allem für seine Habilitationsschrift zur zweiten Romreise Kaiser Karls IV. bekannt, die zugleich auch Pirchans Magnum Opus darstellt5. Pirchan erlebte mehrere unterschiedliche politische Regime. Seine Kindheit und Ju- gend, Studium, Promotion und der Beginn seines beruflichen Werdegangs fanden noch in der Habsburgermonarchie statt. Er wuchs in Ostböhmen als Sohn eines deutschen Be- amten in tschechischer Umgebung auf und besuchte zunächst auch tschechische Schulen. Diesem Umstand verdankte Pirchan seine sehr guten Kenntnisse der tschechischen Spra- che. In die Zeit der k. k. Monarchie fallen auch Studienaufenthalte im Deutschen Reich (Leipzig, Heidelberg), eine einjährige Studienreise nach Italien und die Mitgliedschaft im Österreichischen Historischen Institut in Rom. In der Ersten Tschechoslowakischen Republik (1918–1938) setzte sich Pirchans Karriere sowohl im Archiv als auch an der Universität fort. So beförderte die tschechoslowakische Regierung 1921 den vierzigjähri- gen Pirchan zum Archivdirektor. Im selben Jahr wurde er an der Deutschen Universität in Prag habilitiert. Zwölf Jahre später erfolgte seine Berufung zum außerordentlichen Professor an seine Alma Mater. Zu jenem Zeitpunkt schied Pirchan aus dem Archiv- dienst aus. Obwohl er vollständig in die deutsche Geschichtswissenschaft integriert war, unterhielt Pirchan auch Kontakte zu tschechischen Institutionen und den mehrheitlich tschechischen Kollegen im Archiv. Dabei bediente er sich bereitwillig des Tschechischen. slavistika na Německé univerzitě v  Praze 1918-1945 [Geschichtsschreibung, Germanistik und Slavistik an der Deutschen Universität in Prag 1918-1945] (Praha 2011) ; Pavel Kolář, Geschichtswissenschaft in Zen- traleuropa : die Universitäten Prag, Wien und Berlin um 1900 1–2 (Leipzig 2008) ; Die „sudetendeutsche Geschichtsschreibung“ 1918–1960. Zur Vorgeschichte und Gründung der Historischen Kommission der Su- detenländer, hg. v. Stefan Albrecht, Jiří Malíř, Ralph Melville (Veröff. des Collegium Carolinum 114, München 2008) ; Pavel Kolář, Eine Brutstätte der Volksgeschichte ? Überlegungen zur Geschichte der Prager deutschen Historiographie 1918–1938 im Gesamtkontext der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft, in : Geschichtsschreibung zu den böhmischen Ländern im 20. Jahrhundert. Wissenschaftstraditionen – Instituti- onen – Diskurse, hg. v. Christiane Brenner, K. Erik Franzen, Peter Haslinger, Robert Luft (Bad Wies- seer Tagungen des Collegium Carolinum 28, München 2006) 109–135 ; Pavel Kolář, Die Geschichtswissen- schaft an der Deutschen Universität Prag 1882–1938 : Entwicklung der Lehrkanzeln und Institutionalisierung unter zwei Regimen, in : Universitäten in nationaler Konkurrenz. Zur Geschichte der Prager Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Hans Lemberg (Veröff. des Collegium Carolinum 86, München 2003) 85–114 ; Ferdinand Seibt, Geschichtswissenschaft in der Tschechoslowakei 1918–1938, in : Kultur und Ge- sellschaft in der Ersten Tschechoslowakischen Republik, hg. v. dems., Karl Bosl (Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum 9, München/Wien 1982) 269–287. 4 Zu Werunsky vgl. den Nachruf : Gustav Pirchan, Prof. Dr. Emil Werunsky, in : ZSG 6 (1943) 102–107 ; Pavel Kolář, Nährboden falscher Innovation, in : Vorlesung, Seminarium, Repetitorium. Universitäre ge- schichtswissenschaftliche Lehre im internationalen Vergleich, hg. v. Gabriele Lingelbach (München 2006) 89–128, hier 116–119. 5 Gustav Pirchan, Italien und Kaiser Karl IV. in der Zeit seiner zweiten Romfahrt (Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte 6,1–2, Prag 1930).
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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