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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 334 -
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334 Stefan Lehr mit einem Exkurs von Tomáš Borovský Pirchans Ehefrau, die am 23. März 1894 geborene Elisabeth (Else) Stradal aus Teplitz (Teplice), wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst dort. Pirchan heiratete erst spät, im Alter von 45 Jahren, am 6. Juli 1926. Die Ehe blieb kinderlos, war anscheinend jedoch glücklich18. Pirchan litt seit jungen Jahren an Gelenkrheumatismus und hatte Herzpro- bleme. Dies war auch der Grund dafür, dass er während des Ersten Weltkrieges nicht als Soldat diente. So ist in seiner Dienstkartei unter der Rubrik Militärverhältnisse „wegen Herzfehler dienstuntauglich“ vermerkt. Wiederholt erhielt er in den Sommermonaten zu- sätzlichen Erholungs- und Krankenurlaub aufgrund seiner eingeschränkten Gesundheit. Im WS 1899/1900 begann Pirchan das Studium der Geschichte, Geografie und Phi- losophie an der k. k. deutschen Carl-Ferdinands-Universität in Prag, welches er nach zehn Semestern im SS 1904 erfolgreich beendete. Er belegte vor allem Veranstaltungen bei dem Althistoriker Julius Jung sowie dem Mediävisten Emil Werunsky und bei Adolf Bachmann, der zur Geschichte Österreichs bzw. der Habsburgermonarchie in unter- schiedlichen Epochen las. Wesentlich weniger Lehrveranstaltungen besuchte er beim Neuzeitler Ottokar Weber. Seit dem SS 1902 nahm Pirchan auch regelmäßig an hilfswis- senschaftlichen Vorlesungen, Seminaren und Übungen bei Samuel Steinherz teil19. Der Schwerpunkt von Pirchans Studium lag somit auf alter und mittelalterlicher Geschichte sowie Historischen Hilfswissenschaften und spiegelte seine Interessen und Vorlieben wi- der. Bei den Geografen hörte er ausschließlich und kontinuierlich Oskar Lenz. Im Juni 1904 erhielt er die Lehramtsbefähigung für die Fächer Geschichte und Geografie, im September desselben Jahres das Abschlusszeugnis der Philosophischen Fakultät. Nach der Beendigung des Magisterstudiums in Prag immatrikulierte sich Pirchan im WS 1904/05 in Leipzig, wo er bei Karl Lamprecht und Gerhard Seeliger Lehrveranstaltungen belegte. Im SS 1905 setzte er sein Studium in Heidelberg bei Erich Marcks fort. In den Se- mesterferien besuchte er in den Sommermonaten seine Eltern, die inzwischen im süd- mährischen Znaim (Znojmo), unweit der Grenze zu Niederösterreich, lebten20. In Wien schrieb er sich im WS 1905/06 ein und wurde zugleich außerordentliches Mitglied des 26. Ausbildungskurses (1905–1907) am IÖG, wo zu seinen Kurskollegen unter anderem 18 Blaschka berichtete seiner Frau, dass Pirchan in seinem Aktenschrank ein „riesengroßes“ Bild seiner zukünf- tigen Frau aufbewahre. Diese Information hatte die Reinigungsfrau des Archivs den Kollegen Blaschkas ver- raten. In Briefen an die Kollegen Bergl, Zatschek und Wostry schrieb die Ehefrau oft auch einige Zeilen oder unterschrieb mit. Blaschka an Lili, 13.03.1926. NA, NL Blaschka, Karton 3 , Inv.-Nr. 8. 19 Zu Steinherz siehe Peter Arlt, Samuel Steinherz (1857–1942) Historiker. Ein Rektor zwischen den Fron- ten, in : Prager Professoren 1938–1948. Zwischen Wissenschaft und Politik, hg. v. Alena Míšková, Monika Glettler (Veröff. zur Kultur und Geschichte im östlichen Europa 17, Essen 2001) 71–101. 20 Pirchan an Oskar Lenz, 09.09.1905. Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kul- turbesitz. Sammlung Ludwig Darmstadter, 2 i 1905 (19) ; NA, AR–ČM, PA Pirchan, Sig. II, K. 4, Inv.-Nr.  20.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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