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Die Operisti als kulturelles Netzwerk - Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
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10 Einführung Magazine.41 Er verwies auf diese Zeitschrift in Zusammenhang mit der Hochzeit der Tänzerin Eva Maria Veigel mit dem Schauspieler David Garrick, die einiges Aufsehen erregte: Der „berühmte“ Schauspieler42 heiratete „die Violetta“, löste damit ungläubi- ges Erstaunen aus und wurde auch noch zusammen mit seiner Frau, gekrönten Häuptern gleich, im London Magazine abgebildet.43 Franz hielt aus mehreren Gründen engen Kontakt zu den Londoner Opernleuten und beobachtete die Entwicklungen. Die Lösung seiner eigenen wirtschaftlichen Misere hing nicht unwesentlich davon ab, wie sich die ¿nanzielle Lage des Operndirektors Earl of Middlesex entwickelte, weshalb er mögliche Indikatoren für weitere Perspektiven im Auge behalten musste. Darüber hinaus gehörte es offensichtlich zur beruÀichen Netz- werkpÀege, informiert zu sein, um hin und wieder durch kleine Engagements bei Privat- oder Bene¿z-Konzerten etwas dazu zu verdienen. Korrespondenzpartner mit hilfreichen Neuigkeiten zu versorgen, war zudem für Franz und seine Adressaten ein Tauschgeschäft, das sowohl für ihn als auch für seine Frau von Nutzen war. Die Nachricht von der Ankunft der Truppe Francesco Crosas in London, mit der ein von der Opernleitung gewollter programmatischer Umschwung weg von der Opera seria und hin zur Opera buffa vollzogen werden sollte, ¿ndet sich deshalb auch in den Brie- fen Franz Pirkers wieder.44 Während Pietro Pertici und Filippo Laschi ohne viele Um- schweife und als den Briefadressaten bekannte Größen zur Sprache kommen, weckt der „castrat“ der Truppe zunächst mehr Interesse bei Franz. In seinem Brief an Marianne vom 3. Oktober 1748 (38) berichtete er, dass der neue Kastrat gut singen solle, was in einem weiteren Schreiben vom November 174845 durch die Nachricht bestätigt wird, dass er dem Publikum gefalle, obwohl seine Gestik, wie es etwas später heißt, ungenügend sei.46 Insgesamt soll die Opera buffa dem bürgerlichen Publikum gefallen haben, während der Londoner Adel ihr ablehnend gegenüberstand47 – wie auch Franz Pirker selbst, der sie als „rovina della musica virtuosa“ („ruinös für den virtuosen Gesang“) bezeichnete.48 Obwohl bei den Aufführungen auch immer wieder einmal ein „gutes Haus“ (guter Zulauf des Publikums) zu vermelden war,49 reichte der wirtschaftliche Erfolg der Unter- nehmung nicht aus, um Crosa vor dem Bankrott zu bewahren. Bereits im November 1748 41 „Magazini di Londra“, Brief vom 5. August 1749 (202) siehe London Magazine, Jg. 1749, S. 288. 42 Brief vom 13. Juni 1749 (164). 43 Die Porträts ¿nden sich im Juni-Heft (1749) des London Magazine. 44 Briefe vom 24. und 28. September 1748 (27, 32). Zum Schicksal der Crosa-Unternehmung in London siehe King, Richard G./Willaert, Saskia: Giovanni Francesco Crosa and the First Italian Comic Operas in London, Brussels and Amsterdam, 1748௘ –50, in: Journal of the Royal Musical Association, 118/2 (1993), S. 246௘ –275. 45 Brief vom 19. November 1748 (75). 46 Brief vom 17. Dezember 1748 (86). 47 Brief vom 28. November 1748 (78). 48 Brief vom 1. Oktober 1748 (36). 49 Siehe z. B. die Briefe vom 24. Dezember 1748 und 11. Februar 1749 (88, 106).
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Die Operisti als kulturelles Netzwerk Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
Titel
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Untertitel
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
Band
1 & 2
Herausgeber
Daniel Brandenburg
Verlag
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8898-8
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
1048
Kategorie
Kunst und Kultur
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