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Die Operisti als kulturelles Netzwerk - Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
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30 Einführung Das Beispiel zeigt, dass zu den reinen Geldbeträgen gegebenenfalls auch fakultative Zusatzleistungen des Impresarios hinzukamen. Während Imer in Padua für die Dauer der Proben und Aufführungen (vier bis sechs Wochen) eine freie Unterkunft gestellt wurde, mussten die Operisti in London, wie das Beispiel der Solistinnen der Crosa- Truppe zeigt,156 trotz ihres deutlich länger dauernden Engagements selbst dafür Sorge tragen. Jozzi erhielt von Scalabrini für sein Engagement in Kopenhagen – nach Aussage Marianne Pirkers – zunächst ein Angebot über 300 Dukaten, was bei ihr Empörung auslöste, weil die Gage angesichts der damit verbundenen VerpÀichtung zu Auftritten als Parte seria in den Opere buffe zu gering aus¿el. Marianne riet deshalb zu einem Mindestbetrag von 500 Dukaten, obwohl – laut Franz Pirker – die An- und Abreise nach und von Kopenhagen sowie das dortige Quartier damit nicht abgegolten waren, son- dern zusätzlich bezahlt werden sollten157 – dies auch angesichts der Tatsache, dass Teresa Imer-Pompeati zur selben Zeit eine Forderung über 600 Ongari stellte.158 Eine verbesserte zweite Offerte Scalabrinis über 400 Ongari soll Jozzi akzeptiert haben.159 Als Mingotti an Scalabrinis Stelle wieder in die Verhandlungen eintrat, nahm er dessen Zusage zurück und handelte die Bedingungen auch hinsichtlich der Zusatzleistungen neu aus. Abgesehen vom Verlust des Ansehens, den Jozzi bei Zustimmung zu einer geringen Gage befürchtete, spielte dies auch als Teil wirtschaftlich-lebenspraktischer Bedenken eine Rolle. Bereits im Oktober 1748 hatte Jozzi gegenüber Marianne geklagt: „Marianna Adoratiss>i@ma>,@ per voi farò tutto, ed in poche parole vi dirò, che per tutto un anno, non voglio pensare né a viaggi né a spese cibarie, e mi darà 500 ongari. Sapete cara Marianna che avendo io bene fatto riÀessione a quel ch’io domandai l’anno passato a Londra>,@ ciò è di 600 ongari>,@ facendo tutto da me per un anno sapete che io quasi quasi avrei rimesso? e non pensai alla spesa terribile de Diabolici viaggi >«@.“160 600 Golddukaten hatten Jozzi als faktische Jahresgage in London fast nicht für seinen Unterhalt gereicht, deshalb wollte er sich mit einer Forderung von 500 Golddukaten erst einmal keine weiteren Sorgen machen müssen. Franz Pirker versuchte, diese Bedenken dadurch aufzufangen, dass er dem Freund das Angebot eines gemeinsamen Haushalts mit gemeinsamer Kasse unterbreitete.161 Bei Reisespesen und Logis kam ihm Mingotti immerhin entgegen. Jozzi wurde schließlich in Kopenhagen für die Dauer einer ganzen Spielsaison eine freie Wohnung gewährt und die Bezahlung der An- und Abreise in Aussicht gestellt: „>Mingotti@ non puol spendere ne pi ne meno che mi prometteva il Scalabrini, ciò è di viaggi andare, e ritornare a Londra, 156 Brief vom 30. September 1748 (33). 157 Brief vom 25. März 1749 (120). 158 Brief vom 1. April 1749 (124). „Dukaten“ und „Ongari“ werden hier gleichbedeutend benutzt siehe dazu auch den Brief vom 21. März 1749 (118): „Jozzi glaubt, daß, wenn die Pompeati hat können 600 Duc>a@t>en@ fordern >«@.“. – Zu den einzelnen Währungen und deren Relationen verweise ich auf das erläuternde Verzeichnis im Anhang. 159 Brief vom 6. Juni 1749 (152). 160 Brief vom 11. Oktober 1748 (48). 161 Brief vom 13. Juni 1749 (162).
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Die Operisti als kulturelles Netzwerk Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
Titel
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Untertitel
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
Band
1 & 2
Herausgeber
Daniel Brandenburg
Verlag
Ă–sterreichischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8898-8
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
1048
Kategorie
Kunst und Kultur
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