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Die Operisti als kulturelles Netzwerk - Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
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31Einführung alloggio e 400: ongari.”162 Der Hinweis auf London als Herkunftsort und Rückreiseziel ist unter der Prämisse zu sehen, dass es bei zusätzlich bezahltem Reisegeld seitens des Impresario nicht unüblich war, Route und Transportmittel vorzugeben, um die Ausgaben im Rahmen zu halten.163 Über den Inhalt der Verhandlungen, die Marianne Pirker im Zeitraum der Korrespon- denz mit der Wiener Theaterleitung und später dem Stuttgarter Hof führte, sind wir leider nicht so detailliert informiert. Am 15. Oktober 1748 schrieb sie ihrem Mann: „Mei>n@ gott morg>en@ ist opera und post tag nach wien ich weiß nicht was ich schreib>en@ soll, dann sie offerir>en@ mir 400: ducaten, und du bist auch obligirt zu spiehl>en@, und dann und wann ballet zu componir>en@, ich thue es aber um dieß>en@ preis nicht, basta ich werde müß>en@ ei>nen@ post tag wart>en@, dann ich kan mir nicht so geschwind e>X@>.@“164 Wie aus einem weiteren Brief vom 18. Oktober 1748 hervorgeht, handelte es sich bei diesem Angebot, mit dem auch eine Betätigung von Franz Pirker als Instrumentalist und Ballettarrangeur abgegolten werden sollte, um eine Jahresbesoldung: „morg>en@ soll ich nach wien resol- vir>en@, alleine die Besoldung ist zu schlecht, dann es soll>en@ nur 400: ducat>en@ vor das ganze jahr seyn vor dich und mich, morg>en@ schreibe ich und will es auf 500 poussir>en@, wo nicht so werde d>en@ impres>ario@ persuadir>en@ daß er es in holland risquirt, dann es ist noch ungewiß.“165 Der Plan, eine Erhöhung des Betrags zu erwirken, misslang offen- sichtlich, denn am 26. November 1748166 teilte Marianne mit: „Biß dato habe noch keine antwort von Wien erhalt>en@, alleine meine demanda non era troppo perché, sie sagt>en@ mich zu distinguir>en@ vor der Holzbauerin welche 1000 thaler hat, mir woll>en@ sie 400 ducat>en@ geb>en@.“167 Auch wegen des „symbolischen Kapitals“ – ihrer „meriti“ und des „onori¿co“ – und nicht nur aus lebenspraktischen Gründen, hielt die Sängerin ihre Forde- rung offenbar für gerechtfertigt. In Stuttgart genügte es nicht, sich der Gunst des Herrscherhauses und der hohen Hof- beamten zu vergewissern, um mit Honorarforderungen Erfolg zu haben. In seinem Brief an Jozzi vom 24. Juni 1749 stellt Franz klar, dass die „maledetta Paggenza“, die würt- tembergischen Landstände, die Carl Eugens Opernbetrieb mitzu¿nanzieren hatten, in die- sem Punkt intervenieren konnten.168 Das erste Angebot, das Marianne unterbreitet wurde, belief sich, wie ihrem Brief vom 6. Juni 1749169 zu entnehmen ist, auf 1200 Floren: „Die 162 Brief vom 11. Juni 1749 (159). 163 Brief vom 29. März 1749 (122): „NB: solte der Jozzi die reiße auf des Scal>abrini@ unkosten machen, so soll er sich wohl in acht nehmen, dann sie werden ihm zu Hamburg per aqua gehen machen, mithin muß er speci¿cir>en@ biß nach Coppenh>agen@ zu land, dann sonsten kostet es ihm auß seinen Beutel, und auf solche art auch die zuruk reiße, obwohln diejenigen so hieher kommen, ihre noth haben werden, das reißgeld z>u@ruk zu bekommen >«@.“ 164 Brief vom 15. Oktober 1748 (53). 165 Brief vom 18. Oktober 1748 (55). 166 Brief vom 26. November 1748 (77). 167 Ebd.. 168 Brief vom 24. Juni 1749 (176). 169 Brief vom 6. Juni 1749 (152).
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Die Operisti als kulturelles Netzwerk Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
Titel
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Untertitel
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
Band
1 & 2
Herausgeber
Daniel Brandenburg
Verlag
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8898-8
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
1048
Kategorie
Kunst und Kultur
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