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Àüchtig formuliert bzw. schlampig hingeschrieben. Bei häu¿g fehlender oder irrefüh-
render Interpunktion sind sie deshalb inhaltlich häu¿g erst nach mehrfachem Lesen ver-
ständlich.
5.3. Zu Stil und Schreibweisen Giuseppe Jozzis
Giuseppe Jozzi verfasste seine Briefe ausschließlich auf Italienisch und scheint, vermut-
lich abgesehen vom Französischen, keine weitere Fremdsprache beherrscht zu haben.
Englische Namen gibt er phonetisch bzw. nach dem Gehör wieder. Als Muttersprachler
beachtet er die italienische Orthogra¿e genauer, als das bei Franz und Marianne Pirker
der Fall ist. Auffällig ist die häu¿ge Verwendung von Kraftausdrücken und Injurien, die
er allerdings meist abkürzt. Die gelegentlichen Abweichungen von dieser Regel verraten
allerdings auch in diesem Bereich eine umgangssprachliche, stark sexualisierte Aus-
drucksweise. Ähnlich sind auch Kosenamen und Metaphern geprägt, die er in Zusammen-
hang mit Marianne verwendet.
Die Groß- und Kleinschreibung am Satzanfang ist auch in den Briefen Jozzis in-
konsequent bzw. nicht immer zu unterscheiden. So benutzt er für das große „M“ und „A“
jeweils zwei Buchstabenformen, beim „C“ jedoch nur eine Form, die er neben „c“ auch als
Kleinvariante einsetzt. Darüber hinaus verwendet er viele Abkürzungen mit ÃAbkürzungs-
schlenkernµ, oftmals in verschiedenen Varianten für dasselbe Wort, insbesondere bei
Superlativformen wie z. B. „amatissimo“, bei denen nur der Wortstamm ausgeschrieben,
die Endung aber abgekürzt wird. Durchgehend abgekürzt als „p. che“ wird „perché“,
wobei er die notwendigen Akzente weglässt. Letzteres gilt auch bei der dritten Person
Singular Präsens von „essere“ („sein“), die er wie die Konjunktion „e“ („und“) schreibt.
Das im Italienischen stumme „h“ der ersten, zweiten und dritten Person Singular sowie
der dritten Person Plural des Verbs „avere“ („haben“) fehlt ebenfalls häu¿g.
Die Interpunktion ist meist vorhanden, jedoch ergeben sich manchmal sinnentstel-
lende ÃEndlossätzeµ, weil Komma und Punkt nicht zu unterscheiden sind, oder weil Jozzi
eine Abfolge von Gedanken einfach mit Kommata aneinanderreiht. Editionsrichtlinien
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur