Seite - 71 - in Die Operisti als kulturelles Netzwerk - Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
Bild der Seite - 71 -
Text der Seite - 71 -
71Edition
der Briefe
75
80
85
90
95
100
105
110 Postgeld unnüz auszugeben, ich werde dir solchen demnach selbst mitbringen.
Mit vorlezter Post habe ich 2 Schreib>en@ von Monsieur Churfeld>,@ eines mit
einem Einschlus von Lopresti, das andre von Monsieur Ekler, das erste vom
4t>en@ July, und das andre vom 8 August>,@ durch Herrn von Zeher hier erhalten.
Das erste meldet überhaupt, daß vor heüer nichts zu thun, daß die Momula wohl
mißfalle, aber nicht zuruckgeschickt seye worden. alles übrige bestehet in Com-
plimenten und Artigkeit>en@, die du mit der Zeit schon lesen wirst. Der Einschlus
von Monsieur Ekler bestehet in einem detail von Wienerisch>en@ Opera. Das
andere ist ganz kurz und zur des Loprestisch>en@ Einschlus halber geschrieben,
nebst einem Rath die Sache kurz zu tractir>en@, und nicht langer Correspondenz
aus sezen. Der Einschlus aber sagt viel gutes von deinen merit>en@, daß er dich
der Kayserin und den übrig>en@ associirt>en@ Cavaliern pr sentiren will, und daß
es an dem seye aus zu mach>en@, ob die grossen Opern gleich nach Ostern od>er@
den 4t>en@ >octo@bris künftiges Jahr ihren Anfang nemmen sollen. Daß er von
Herrn Borosini vernommen habe, daß du sollest nacher Wien kommen, welches er
sehr winschet, um nicht die Zeit mit Briefwechßeln zu verlieren. Mit dieser Post
fällt mirs unmöglich darauf gleich zu antworten, indem mir von der Madame
Borosini ein weit wichtigeres Schreib>en@ durch die Canzley vom Duc de Bedfort
vom 14t>en@ Aug>usti@ zu gekommen, des Innhalts. Nach einer unbeschreiblichen
Danksagung und Loberhebung deiner genereusité, und gutten Gemüth, und Ver-
sicherung, daß die Bezahlung bey bestimmter Zeit erfolgen solle, fällt sie auf
die Aufmerksamkeit, die ihr Herr jederzeit hat>,@ dich bey den Cavaliern vom
Wiensch>en@ Theater zu proponiren, daß es ihm endlich gelungen mit Ihnen zu
beschliessen, daß so bald sich die Momula entschliessen wird nacher Venedig
abzureisen, weil ihr die hie dasige Luft nicht anständig, daß du statt ihrer sollest
aufgenommen werden, also möchtest du mit aller Geschwindigkeit so nur mög-
lich bericht>en@, wohin man dir zuschreiben solle, und was das beste, sollest du
deine pr tension schreiben, was du verlangest von Anfang >septem@bris 1749 bis
zu Ende des Carnevals 1750. Sie schreibt anbey, daß du discret seyn sollest, und
daß die Cavaliers genau seyen, um so mehr, daß sich die Signora Turcotti mit
eüssersten impegno durch Herrn General d’olone recomandiren lässet>,@ um als
anderte aufgenommen zu werden. Daß der Signor Borosini die Sache bis zu deiner
Antwort zum Aufschub gebracht. Sie bezeügt hierüber eine unendliche Freüde,
und bittet dich, du sollest dieses ja keinem Menschen vertrauen, du sollest de-
rentwegen 2 Brieffe an Signor Borosini schreiben>:@ einem um aufzuweisen, den
andern aber deine lezte und aufrichtige categorische Meinung. Es wäre auf dem
punct>,@ daß die Cavaliers mit dem Seliers des andern Theater wegen im Accord
stünden, worüber Borosini g>e@ne>ra@l inspector würde, wo er auch vor mich
sorgen will. als denn schliesset sie wieder mit einen unaussprechlich>en@ Com-
pliment. Nun schreibe ich hierauf eine kurze Beschreibung unsrer dermalig>en@
separation, daß ich dir alsofort zuschreibe, und daß indessen meine Meinung
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur