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150 seye sich auf Herrn Borosini hierin zu remittir>en@, daß weil er gesonnen Uns zu
helffen, er auch das übrige dabey thun werde, weil wir kein andre mesure von der
dermahlig>en@ Bezahlung ?in Wien/ nicht wissen, als das wir hoffen, man würde
dich nicht weniger als die Momula ? x>/ tractiren, daß du selbst dessentwegen
schreiben würdest wirst, und vieleicht eine summa benennen, welches ich dir
müsse heimstellen, und daß hierin deine resolution werde giltig seyn. Daß ich
bestmöglichst die geschwindigkeit der Antwort, und das Stillschweigen dir re-
comandiren will. Ist dir nun dieses anständig, so seze es also ins Werk, denn ich
weis dir hierin in der That nicht anders zu rathen. Du köntest wohl, von Gluk,
Hager, Pompeati, ausforsch>en@, was sie jezt geben, und dich darnach regulir>en@,
hüte dich aber daß sie es nicht merken, sondern ganz weitläu¿g, in specie nimm
dich vor der Dicken Frau Turcotti in acht, und du beleidigst gar die Freündschaft
hierdurch nicht, gleichwie sie nicht, denn diese affair ist für dich schon ehender
und länger angefangen. >S. 3@ In dem Brief zum aufweisen müste freilich eine
suma ernennet werd>en@, welche du entweder von obbesagten ausspioniren, oder
nach gegenwärtigen Contract mit Signor Mingotti einrichten must, im heimli-
ch>en@ Brief aber stehet es bey dir, was du zu thun entschlossen, und zu benennen,
gleichwie überhaupt, ob dir die ganze Sache anständig? Meiner Meinung nach
ist sie nicht so gar verwerÀich, indem just das Fruhe Jahr zum Reisen entweder
nach Frankreich, höffe pp>,@ und der Sommer bis dahin zu emploiren wäre. solte
aber hier eine Veränderung vorgehen, so wer od>er@ sonst für Uns was bessers
od>er@ beständigeres auskommen, so würde sich allezeit jemand ¿nden, den du
dorthin schicken köntest, und ich glaube, daß sich wohl Mittel ¿nden würden den
Contract mit gutter Art auÀösen zu können. Schreibe ihr die heimliche Meinung
zu, und ihm den öffentlichen Brief. Beyden sehr höÀich, denn Sie es recht über-
Àüssig gethan. Vergesse von Hohen Stern nicht. Bey der Turcotti kanst du immer
agen, du hättest von ihren Wienersch>en@ Briefwechßel nichts gewust, drum hüte
dich, daß Sie es dir nicht selber vertraue, alsdenn kanst du frey sag>en@, Herr von
Churfeld tractire dieses schon über ein Jahr. Mit deinem Brief von Hamb>urg@
ist zugleich einer von Jozzi eingelauffen. Er schreibt von Amsterdam aus von
3t>en@ >septem@bris>,@ Wovon er auch an die Kempthorn geschrieben, welches mich
ärgert dann hierdurch wird es der >sic@ Reginelli innen. Er giebt vor, er hätte
8 Däge auf Uns in Cleve gewartet, welches ich ihm nicht recht glaube. Endlich
seye er von Ort zu ort gereiset in Hofnung Uns zu begegnen, er habe auch den
Renard nach Rotterdam geschikt, Uns vieleicht dort zu begegnen: Er klaget über
unser confuses schreiben. So bald er in Amster>dam@ ankommen, habe er gleich
an Signor Lapis geschrieben Er hätte aber von selben vernommen, daß du deines
gelds von Milord wegen übel auf seyest, welches Jozzi sehr bedauret. Er habe
auch viele dergleichen Unglücke, wir sollen Uns zusammen consoliren. Er seye
allzeit unser wahrer Freünd. Er habe meinen hier nach Amster>dam@ und den
Brief nach Bonn empfang>en@. leztlich giebt er mir etliche Comissiones, so ich
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur