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195 mich noch in London be¿nde. Hierauf antworte ich, daß mir leyd, daß er sich
habe müssen aderlassen in Ho Amsterd>am@ /: welches er mir geschrieb>en@ :/ und
a propos auf die andern punct>en@>.@ Ich möchte wissen, ob seine Compagnons
noch bey ihm? ich berichte ihm Unser separation, und das du die Briefschaften
bey dir habest, wiewohl er kein Wort hievon meldet, noch auch wegen seines
Buchs, sonst wann er was meldete, hätte ich ihm wenigsten den Romanisch>en@
Brief geschickt. Ich erwarte hierüber von dir eine Nachricht, wann ich anderst
so lang hier zu bleiben verdammet seyn solte, denn ich sehe in der that keine
Hofnung, indem ich 1000 derley Project>en@ unternohmen, man wolte mir nicht
einmahl 100 darauf geb>en@ wenn ich die 97 gleich wolte fahren lassen>,@ so
discretitirt ist der verÀuchte Nahm. Gestern und Vorgestern war der Hof hier,
ich hab mich Prinz und Pr>inze@ßin pr sentirt, er hat den Hut abgenommen, die
Milady Midlesex hat aus der Port de chaise auf mich geredt. >Al@lein was hilft
alles dieses. Ich war bey der Milady How, Sye läst ihr compliment mach>en@,
Sye hätten dich an Dänemark nachdrüklich recomandirt, so versicherte mir Sye,
Herr von Schrader, Madame Rizan, Baron Solendal, bey den ich allen war. Allein
gestern ist der Duc von Cumberl>and@ frühe angekommen, da bin ich gleich ins
Carlthown Haus gelauffen, Monsieur Engel hat die Prinzess>in@ erinnert, allein
Sie liesse mir sagen, daß Sie es nicht thun könte, weil ihr der Duc vieles anders
abgeschlagen, daß Sie sich also nicht exponiren mehr könte, die recomendation
aber seye geschehen nebst gn>e@d>i@gst>em@ Gruß. Also kan ich Sie nicht mehr
importuniren. Nun habe ich etwas vor, gelingt mir dieses nicht, so weiß ich mir
nicht mehr zu helfen. Unterdessen schicke den Wechßelzettl mir zu, nebst einem
obligeanten DanksagungsBrief an Graf Haßlang /: an den ich das Couvert hier
selbst der Post?unköst>en@/ weg>en@ machen will :/ und bite er möchte diese sum-
ma dir noch auf 2 Monat lang vertrauen, du wollest damit die Waßnerische Schuld
bezahl>en@, und mit übrig>en@ andre. Er seye sonst so genereus, er solle dein
Glück, davon er so zu sagen der Stifter, dardurch ausführen, du wollest redlich
einhalt>en@, wie er jezt deine punctualité und des Impress>ario@ seine siehet, damit
ich hier wegg käme. Dieses könte mir viel helffen. Es ist mir nur leyd, daß dir
auf einmahl so viel zu schreib>en@ zusammen kommt. Das übrige will ich schon
mündlich sprech>en@. Monsieur Kellerhof läst sich empfehlen, er ist selbst in der
Stadt gewest um den Brief abzuholl>en@, sonst wäre er heüte abgegang>en@, und
in den Augenblick, als ich dieses schreibe, ist er zurukgekommen, und mir die
wahre Antwort gebracht. Gott gebe, das mein Project, und dieses von Haß-
lang gelinge. Lasse deine Musiqs niemand sehen, erzehle auch der Pompeati
nicht viel von Engelland, od>er@ der Ambassadrice. Reginelli sagt vom verreisen,
und spricht er will von Berlin auch nach Coppenhagen kommen. Der Deiffel
errathe sein intention. Marchetti und die Charlotte sind durch ihn ver?kupelt/liebt
word>en@, und ich glaube, ihr Absicht gehet wirklich auf eine Heirat. Der Cam-
pioni ist in die Miss Ashe verliebt, und bittet mich ich soll ihn dort aufführ>en@>.@
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur