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30 Brief Nr. 16
Marianne Pirker aus Hamburg an Franz Pirker in London,
11. September 1748
A Monsieur
Monsieur Franoois Pirker a Londres at the golden ball in Panton Street near the
hewmarkt.
>Franz Pirker:@ | Hamburg No 5. den 11t>en@ >septem@bris St>ilo@ n>ovo@ |
hamburg 11. settembre 1748.
allerliebster Pirker
Ich habe dein Schreib>en@, obwohl ohne dato, richtig erhalten, welches nun das
2.te ist, obwohln ich gehofet dich statt selben selbst zu sehen, so muß ich doch mit
meinen großen verdruß ersehen>,@ daß du noch wenig hofnung hast. Gott wird
helffen. und versichere dich>,@ daß Signor Mingotti dich schon erlöst hätte, allein
die somma unserer Schulden ist ihm gar zu groß, absonderlich da die opern erst
den 23.t>en@ dießes seinen anfang nehme>n@ auß ursache>,@ weil künftige woche ein
Buß und Betttag ist, so hat er solche müßen aufschieb>en@. er dachte die 30: lb
jezo zu schick>en@, alleine es ist ihm lieber solches hier zu zahlen, und in wahr-
heit weil ich doch den wechßel außgestellt habe, so macht es nicht aufs neue con-
fusion, laße alßo sogleich den wechßel herschick>en@, damit wir nicht mit unwahr-
heit bestehen. vor Ittalien kümere dich nicht, ich werde schon mittel ¿nd>en@. auf
die forierung derer ringe von Monsieur urspringer folget dieße antwort an ?d>en@/
papa, „es aüßert sich ein gegenstand, dann meine Ehe consortin hat Herrn Pir>ker@
schon 1734. 50 À. gelehnt, wogeg>en@ er die Bezahlung so geschwind es möglich
zu thun versproch>en@, nun aber sind 14 Jahr verÀossen> @ ja er hat bey seinem
hierseyn nicht ein wort davon gedacht>,@ was solt>en@ wir alßo ins künftige gutes
von ihme zu versprechen haben? und ich kan ihme auch in der welt nicht nach-
lauffen>,@ demnach werde ich die ringe so lang zuruck halten biß er meine frau in
totem contenter>en@ wird. Der papa sagt>,@ es seye darauf kein conto zu machen,
weiß ich alßo nicht was du ihm geschrieb>en@ hast. indeßen übereile dich nicht,
dann ich sehe schon>,@ daß wir gezwungen sind, die 50 À. zu zahl>en@>,@ welche
ich so bald es möglich übermach>en@ werde, vorhero aber müß>en@ wir aufs
nothwendigste denck>en@. Der arme Jozzi war zu amsterdam wie ich durch hol-
land passirt bin, es hat mich sehr geschmerzet>.@ schreibe alßo an ihn, er hatte mir
alle addresse gegeb>en@, ich weiß nicht was vor ein unglick stern mich geleitet
hat. gedult>,@ es hat so seyn sollen. heute schreibe ich ihm auch. ich habe von
ei>nem@ Ittaliener gehört>,@ welcher hier ist, daß er wieder nach london und nicht
in frankreich geht, kanstu ihm alßo schreib>en@>,@ was du mit d>em@ Brief mach>en@
solst, und vergieß das Band nicht mitzuschik>en@. er schreibt mir von disgrazien>.@
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
- Titel
- Die Operisti als kulturelles Netzwerk
- Untertitel
- Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
- Band
- 1 & 2
- Herausgeber
- Daniel Brandenburg
- Verlag
- Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7001-8898-8
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 1048
- Kategorie
- Kunst und Kultur