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Die Operisti als kulturelles Netzwerk - Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
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94 Edition der Briefe 5 10 15 20 25 30 (s. dazu Brief vom 3. September 1748, 13), weil sie auf ihrem Weg nach Hamburg nicht über Land und Den Haag gereist ist. Für die abweisende Haltung, die er Marianne unterstellt, macht er u. a. seinen Stand als „Mann ohne Bart“, also Kastrat, verantwortlich, aufgrund dessen er nicht wirklich ernstgenommen werde. Mit dieser Selbsteinschätzung offenbart er den KonÀikt zwischen künstlerischer Anerkennung und gesellschaftlicher Verachtung, dem die Evirati ausgesetzt waren. Jozzis Verweise auf angebliche Affären Mariannes mit anderen Männern (Mingotti , „Amico di Vienna“) und die Quellen diesbezüglicher Informationen lassen sich deshalb partiell auch als Klage über einen gesellschaftlichen Status der Emargination lesen. Typisch für Jozzis Briefstil ist der häu¿ge Gebrauch der ab- gekürzten, nicht immer eindeutig aufzulösenden Schmähungen, insbesondere „b« f«“. EINZELSTELLENKOMMENTAR: > senza la minima dicitura Toscana:@ Ohne jeglichen toskanischen Zungenschlag. > Raffaelle, non d’urbino il virtuoso, e Galantuomo, ma di Toscana, il Garzone:@ Anspielung auf Raffaele Sanzio, Künstler aus Urbino und Raffaele Turcotti , den „Lauf- burschen“ aus der Toskana. > b.. f«to:@ Injurie, vielleicht aufzulösen mit „barone fottuto“ (s. Brief vom 17. September 1748, 19). > la sua stimatis>si@ma del 30: Luglio passato da Londra:@ Ein Brief Mariannes an Jozzi unter diesem Datum ist nicht überliefert. > Lapis:@ Sante Lapis , Impresario. > il giorno di nascita dell’Elettore:@ Clemens August, Kurfürst von Köln hatte am 16. August Geburtstag. > Stella:@ Giovanna Della Stella , Sängerin. > Renard:@ Diener Jozzis . > gli amori « con questo Signor Impressario:@ Jozzi unterstellt Marianne eine Affäre mit dem Impresario Pietro Mingotti . > Secretario del Conte Losi di Dresda:@ Jozzi meint hier wahrscheinlich den Sekretär eines Mitglieds der Familie von Loß, möglicherweise des Diplomaten Christian Graf von Loß (1697–1770) oder des sächsischen Gesandten in Frankreich, Johann Adolph Graf von Loß (1690௘ –1759) (Matzke, Gesandtschaftswesen, S. 349f.). > suo Amico di Vienna:@ Auf wen Jozzi anspielt, ist nicht ersichtlich. Denkbar wäre, dass es sich um Francesco Borosini handelt. > il pi gran c«:@ Aufzulösen als: „il pi gran coglione“, der größte Dummkopf. > le Povere Waf¿nton:@ Margaret Wof¿ngton war eine irische Schauspielerin und bekannt für ihre Liaison mit David Garrick sowie zahlreiche weitere Affären. Ihre Schwester Mary war ebenfalls Schauspielerin. > Giustina Turcotti:@ Maria Giustina Turcotti , Sängerin. > medema:@ „medesima”, dieselbe. > avrebbe rotto le corna al caro Signor b« f« Checchini:@ Wahrscheinlich der Tenor Franz Werner Die Auslassung steht hier für eine Injurie, AuÀösung unklar.
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Die Operisti als kulturelles Netzwerk Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker, Band 1 & 2
Titel
Die Operisti als kulturelles Netzwerk
Untertitel
Der Briefwechsel von Franz und Marianne Pirker
Band
1 & 2
Herausgeber
Daniel Brandenburg
Verlag
Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7001-8898-8
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
1048
Kategorie
Kunst und Kultur
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